Sport
Kampfstarke Kannibalen blasen energisch zur Aufholjagd und erbeuten noch zwei Zähler
27. Dezember 2011, 14:06 Uhr aktualisiert am 27. Dezember 2011, 14:06 Uhr
(ar/ms). Was für ein Kraftakt! Die Landshut Cannibals haben am Montagabend beim Tabellendritten Heilbronner Falken einen zweimaligen Rückstand wettgemacht und in einer flotten Begegnung mit 5:4 (2:1, 0:2, 2:1/1:0) nach Penaltyschießen die Oberhand behalten. Gleichzeitig baute der Spitzenreiter der 2. Eishockey-Bundesliga seinen Vorsprung auf sieben Punkte aus und kann die nächste Hausaufgabe gegen die Lausitzer Füchse aus Weißwasser (Mittwoch, 19.30 Uhr, Eisstadion am Gutenbergweg) gelassen in Angriff nehmen.
Die Kannibalen hatten den Weihnachtsbraten mindestens genauso gut verdaut wie die jüngste 1:5-Pleite gegen die Ravensburg Towerstars. Sie präsentierten sich vor 1817 Zuschauern im Falken-Horst einmal mehr als kompakte Einheit, kontrollierten zunächst das Geschehen und verzeichneten überdies ein deutliches Chancen-Plus. Frantisek Mrazek knallte schon nach 15 Sekunden an den Pfosten, Jaro Kracik (5.) zielte in aussichtsreicher Position ein bisserl zu ungenau. Martin Davidek hatte sein Visier exakter eingestellt und brachte die Gäste in der siebten Minute mit 1:0 in Front. Die Freude darüber währte freilich nicht lange. Denn Chris Billich markierte ganze 66 Sekunden später den Ausgleich. Die Watsch'n tat weh - von Schockstarre jedoch keine Spur bei den Niederbayern. Im Gegenteil: Die Dreihelmenstädter wirbelten weiter, profitierten bisweilen auch von der relativ hohen Fehlerquote der Heilbronner und zogen durch Peter Abstreiter im Powerplay verdient mit 2:1 (15.) in Front.
Die zuletzt arg gerupften Falken ließen sich allerdings den Schneid nicht abkaufen. Sie forcierten nach dem ersten Pausentee das Tempo und erhöhten somit auch den Druck. Die Gäste hatten nun alle Hände voll zu tun, um die Attacken der Schwaben abfangen zu können. Das funktionierte nicht immer. In der 24. Minute netzte Chris Billich mit unfreiwilliger Unterstützung von Kannibalen-Keeper Sebastian Vogl zum 2:2 ein. Damit nicht genug. Die Landshuter mussten noch einen Nackenschlag einstecken - nämlich das 3:2 durch Chris Billich (32.).
Nach dem zweiten Seitenwechsel taten die Rot-Weißen das, was sie in dieser Saison auszeichnet und so stark macht: Sie zündeten den Turbo zur Aufholjagd - und wie: Bereits nach 31 Sekunden vollstreckte Martin Davidek zum 3:3 (41.). Fortan ging's mit offenem Visier rauf und runter. Möglichkeiten gab's auf beiden Seiten. Richard Gelke säbelte allerdings über den Puck, und Steve Hanusch sowie Martin Davidek verzweifelten an Torhüter Todd Ford. Einer nahm dagegen ganz genau Maß: Corey Mapes packte mit einem "Hammer" von der blauen Linie das 4:3 (59.) drauf. Die Messe war freilich noch nicht gelesen. Zumal die Kannibalen tolle Moral bewiesen und sich in 6:4-Überzahl durch das 4:4 von Kevin Kapstad einen Zähler sicherten - und zwar neun Sekunden vor der Sirene. In der Verlängerung hatte dann Peter Abstreiter mit einem satten Pfostenschuss Pech.
Mehr Glück und vor allem Nerven wie Stahlseile hatten die Landshuter im Penaltyschießen: Während Sebastian Vogl die Versuche von Fabio Carciola und Chris Capraro vereitelte, verwandelten Martin Davidek und Peter Abstreiter eiskalt. Und damit war auch das Bonuspünkterl eingetütet.