Sport
Kannibalen rackern wie die Berserker -im Abschluss hapert's aber noch massiv
25. September 2011, 20:04 Uhr aktualisiert am 25. September 2011, 20:04 Uhr
(ar/nag). Der Fehlstart ist perfekt: Die Landshut Cannibals haben am Sonntagabend bei den Heilbronner Falken glatt mit 0:3 (0:0, 0:1, 0:2) verloren. Damit bleibt der Eishockey-Zweitligist aus Niederbayern nach den ersten beiden Saisonspielen sieg- und punktlos.
Die Truppe von Kannibalen-Chefcoach Jiri Ehrenberger lieferte in einer von beiden Mannschaften ausgesprochen fair geführten Partie über zwei Drittel eine couragierte Leistung ab. Ausschlaggebend für die Niederlage war neben dem starken Falken-Keeper Todd Ford vor allem Pech in der Chancenverwertung. "Der gegnerische Torwart hat heute einen sehr sicheren Eindruck gemacht", zollte Jiri Ehrenberger der Heilbronner Defensive seinen Respekt. Freilich nicht ohne auf das große Manko der eigenen Truppe einzugehen: "Und wir haben nicht genau genug geschossen oder hatten auch reichlich Pech." Falken-Coach Rico Rossi zog eine ähnliche Bilanz: "Todd Ford hat eine starke Leistung gezeigt, überhaupt stand unsere Defensive sehr kompakt."
Und das von der ersten Minute an: Um die in der Vorbereitung so spielfreudigen Landshuter erst gar nicht in Schwung kommen zu lassen, betrieben die Falken schon ein intensives Forechecking und gingen recht aggressiv zu Werke - allerdings um einiges fairer als bei der 2:4-Pleite vom Freitag in Garmisch, als am Ende sage und schreibe 72 Strafminuten zu Buche standen. "Das energische Auftreten der Heilbronner hat uns das Leben schwer gemacht, wir haben ein bisserl Zeit gebraucht, um in die Partie zu finden", analysierte Ehrenberger die erste Phase des Spiels. Speziell Kannibalen-Keeper Sebastian Vogl, der einen ausgesprochen guten Tag erwischt hatte, bewahrte seine Farben mit mehreren glänzenden Paraden vor einem frühen Rückstand. Aus rot-weißer Sicht war das erste Drittel ansonsten eines, das ganz schnell in die Kategorie "Abhaken" eingeordnet werden sollte - recht viel brachten die Dreihelmstädter jedenfalls in der Offensive nicht zusammen.
In der 22. Minute war dann auch Sebastian Vogl machtlos: Francis Lemieux traf kaltschnäuzig zum 1:0 für Heilbronn. Das Gegentor wirkte wie ein Weckruf für die Kannibalen. In der Folge erspielten sie sich einige schöne Chancen, die freilich allesamt Todd Ford vereitelte. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich vergab kurz vor der zweiten Sirene Billy Trew: Heilbronns Keeper Todd Ford war eigentlich schon geschlagen und der Kasten quasi verweist, doch Trew brachte die Scheibe nicht im Falken-Tor unter (37. Minute).
Auch im Schlussdrittel probierten die Landshuter alles, doch der Eishockey-Gott schien an diesem Abend kein Anhänger der Niederbayern geschweige denn von Billy Trew zu sein: In Unterzahl zielte der Kanadier zu genau, die Hartgummischeibe krachte nur an den Pfosten (50.). Die endgültige Entscheidung zugunsten der Kätchenstädter fiel dann in der 58. Minute: Christian Billich machte mit seinem Tor zum 2:0 alles klar. Und als Jiri Ehrenberger alles auf eine Karte setzte und Sebastian Vogl durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, schraubte Luigi Calce mit einem Treffer ins leere Gästetor das Ergebnis auf 3:0 (60.).
Das Ergebnis fiel freilich mindestens um ein Tor zu hoch aus, was auch Jiri Ehrenberger so sah: "Wir haben am Freitag schon gut gespielt, in Heilbronn war's ähnlich", resümierte der Landshuter Chefanweiser. Und blickte sogleich ganz optimistisch in die Zukunft: "Aber wir machen weiter und werden unsere Punkte noch holen." Vorzugsweise am Freitag in der Heimpartie gegen die Lausitzer Füchse.