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Unfaire Bedingungen: Die AZ-Wintersportkolumne von Ramona Hofmeister
20. Februar 2023, 18:57 Uhr aktualisiert am 20. Februar 2023, 18:57 Uhr
Ja, es war ein schwarzer Tag für das deutsche Snowboard-Team bei der WM in Georgien. Alle fünf Starter schieden im Achtelfinale auf der roten Bahn durch Sturz aus und ich möchte schon an dieser Stelle sagen, dass es eigentlich keine fairen Bedingungen waren, unter denen der WM-Lauf im Rieenslalom, auf denen man als Sportler das ganze Jahr hinarbeitet, ausgetragen wurde.
Was war passiert? Wegen schlechter Wind- und Wetterbedingungen war der Trainingstag vor dem Rennen abgesagt worden. Über Nacht verschärften sich die Bedingungen. Auf der Piste hatten sich tiefe Rillen und Wannen gebildet, zugleich war die Piste sehr weich. Die Organisatoren schafften es, die blaue Bahn einigermaßen herzurichten, die rote Bahn war leider in einem miserablen Zustand und dementsprechend schwierig zu fahren.
Die Qualifikationszeiten entscheiden bei jedem Pärchen darüber, wer auf welcher Bahn zu starten hatte und das Schicksal wollte es so, dass alle deutsche Starter auf der roten anzutreten hatten. Im ersten Lauf ereilte es zunächst Melanie Hochreiter, das Board war im Zusammenspiel mit Rillen und weichem Schnee nicht zu halten - Sturz! Carolin Langenhorst stand im nächsten Achtelfinale bereit, wieder auf der roten Bahn, dieselbe Problematik, dasselbe Ergebnis - Sturz!
Ich hatte das im Startareal alles mitbekommen; auch für mich stand die rote Bahn an. Im Snowboard muss man angreifen, sonst wird es nichts. Ich hatte keine Wahl, fuhr beherzt los. Rasch konnte ich gegen Tsubaki Miki einen komfortablen Vorsprung herausfahren, als auch mir in den Rillen das Snowboard verschlug - Sturz und Aus mit dem Titeltraum! Die Japanerin trudelte ins Ziel, wurde später auch noch Weltmeisterin.
Auch die Männer, Elias Huber und Ole Prantl hatten auf der roten Bahn zu starten; auch sie stürzten, teilweise an den identischen Stellen wie wir Frauen. Freiluftsport hin und her. In dieser Häufung von Stürzen auf einer Bahn kann man getrost feststellen, dass reguläre Bedingungen anders aussehen!
Was bleibt? Einen Tag ärgern ist erlaubt, vor allem wenn man als Weltcupführende und Favoritin mit solchen Rahmenbedingungen eingebremst wird. Aber dann geht der Blick wieder nach vorne. Es gibt noch zwei weitere Medaillenchancen, auf die es sich zu konzentrieren gilt!