Vilsbiburg
Zu hohe Kosten: Rote Raben Vilsbiburg verzichten auf Champions League Teilnahme
16. Mai 2014, 10:15 Uhr aktualisiert am 16. Mai 2014, 10:15 Uhr
Die Roten Raben nehmen die Möglichkeit, als Finalist der Bundesliga-Play-offs in der kommenden Saison an der Champions League teilzunehmen, nicht wahr und haben stattdessen für den zweithöchsten Europapokal-Wettbewerb, den CEV Cup, gemeldet.
Dies sei das Ergebnis intensiver Beratungen in den Entscheidungsgremien, berichtet Geschäftsführer André Wehnert. "Der wirtschaftliche Aufwand, den man betreiben müsste, um in der europäischen Königsklasse dabeisein zu können, ist für uns derzeit zu hoch", so Wehnert. "Unsere Philosophie basiert auf Management mit Augenmaß im allgemeinen und auf soliden Finanzen im besonderen."
Die Champions League sei für die Vilsbiburger Volleyballerinnen im Moment (noch) nicht die richtige Plattform, ergänzt der Geschäftsführer. Wehnert nennt eine Summe von rund 150.000 Euro, die man allein für die Teilnahme an der Vorrunde mit insgesamt sechs Gruppenspielen aufbringen müsste. Ein Vergleich mit der Champions League im Fußball, die für die teilnehmenden Mannschaften mit zunehmender Wettbewerbsdauer den Charakter einer Gelddruckmaschine entwickelt, verbietet sich also von selbst.
Dazu kommt die Terminproblematik, denn das Vilsbiburger Volleyball-Publikum steht Spielen, die unter der Woche stattfinden (wie das bei der Champions League der Fall ist) traditionell eher reserviert gegenüber. Die Statistiken belegen dies: In den drei bisherigen Spielzeiten in der Ballsporthalle lag der Zuschauerschnitt im Europapokal bei 829 Zuschauern. In der Saison 2013/14 kamen im CEV Cup gegen Brcko (Bosnien und Herzegowina) und Salo (Finnland) 653 bzw. 534 Fans.
"Nach Abwägung aller Argumente", so Geschäftsführer André Wehnert, "sind wir zu dem Entschluss gekommen, in der Saison 2014/15 nicht an der Champions League teilzunehmen." Gleichwohl bleibe die europäische Königsklasse mittelfristig ein ambitioniertes Ziel der professionellen Arbeit bei den Roten Raben: "Wir wollen den Volleyball-Standort Vilsbiburg Schritt für Schritt weiter entwickeln."