Neue Pläne

BMW errichtet in Kirchroth ein Zentrum für Batteriezellrecycling

Um Rohstoffe bei der Fertigung von Batteriezellen zu sparen, hat der Autobauer ein innovatives Recycling-Verfahren entwickelt. Zur Anwendung kommen soll es in einem neuen Zentrum bei Kirchroth.


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Diese Visualisierung zeigt, wie das Zentrum aussehen soll. 

Von Redaktion idowa

Der Autobauer BMW wird in Kirchroth (Landkreis Straubing-Bogen) ein Kompetenzzentrum für Batteriezellrecycling errichten. Das teilte das Unternehmen am Mittwochmorgen mit. Das geplante Zentrum soll in die Erweiterung einer bestehenden Halle integriert werden und eine Fläche von etwa 2.200 Quadratmetern haben. Rund zehn Millionen Euro investiert BMW in den Aufbau. 

Mit dem neuen Zentrum will BMW das sogenannte Direktrecycling-Verfahren in die Praxis umsetzen. Dabei werden Reststoffe aus der Batteriezellfertigung sowie ganze Batteriezellen mechanisch in ihre Bestandteile zerlegt. Diese können wiederum in der Pilotfertigung von Batteriezellen eingesetzt werden. "Mit dem neuen Kompetenzzentrum für Batteriezellrecycling erweitern wir unser Inhouse-Knowhow um einen weiteren Baustein: Von der Entwicklung über die Pilotproduktion bis zum Recycling schaffen wir einen geschlossenen Kreislauf für Batteriezellen", so Markus Fallböhmer, Leiter der Batterieproduktion bei BMW.

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Mit dem Direktrecycling-Verfahren will BMW die Rohstoffe aus Batteriezellen mechanisch zurück in den Kreislauf bringen. 

Für die Fertigung von Batteriezellen werden unter anderem Lithium und Kobalt, aber auch Graphit, Mangan, Nickel und Kupfer benötigt. Diese Rohstoffe zählen dabei zu den größten Kostenfaktoren. Durch Recycling will BMW die Kosten in der Batteriezellproduktion spürbar senken. Das BMW-Verfahren kommt dabei laut Unternehmensangaben ohne energieintensive chemische oder thermische Aufbereitung aus. Entwickelt wurde es in München und Parsdorf, in Kirchroth soll es aber in einem größeren Maßstab zur Anwendung kommen. Nach seiner Inbetriebnahme soll dort jährlich Batteriezellmaterial im zweistelligen Tonnenbereich recycelt werden können. 

Mit dem Aufbau der Anlagen soll bereits in der zweiten Jahreshälfte 2025 begonnen werden. Integriert werden soll das Zentrum in die Erweiterung eines bestehenden Gebäudes im Gewerbegebiet Kirchroth-Nord. Perspektivisch sollen dort etwa 20 Personen beschäftigt sein. Bei der Standortwahl spielte das im Bau befindliche Werk für Hochvoltbatterien bei Straßkirchen (ebenfalls Kreis Straubing-Bogen) übrigens keine Rolle. Vielmehr war dem Unternehmen wichtig, einen Standort zwischen den beiden bestehenden Kompetenzzentren in München und Parsdorf zu finden, sodass die Wege zwischen den einzelnen Zentren möglichst kurz bleiben.