Regensburg
Continental-Mitarbeiter demonstrieren im Autokorso
10. September 2020, 16:35 Uhr aktualisiert am 10. September 2020, 19:19 Uhr
Zahlreiche Mitarbeiter von Continental in Regensburg haben heute ein Zeichen gegen den geplanten Stellenabbau gesetzt. Auch Mitarbeiter anderer Unternehmen zeigten sich solidarisch und unterstützten die Demonstration.
Es waren circa 500 Beschäftigte von Continental und Vitesco, die am Donnerstagnachmittag an einem Autokorso zum Jahn-Stadion in Regensburg und an einer Kundgebung teilnahmen. Mit der Aktion, die von Verdi Bayern organisiert wurde, demonstrierten die Arbeitnehmer des Auto-Zulieferes gegen den geplanten Abbau von 2.100 Stellen. In welcher Größenordnung der Abbau erfolgen soll, scheint einstweilen noch nicht restlos geklärt. Laut Quellen der Deutschen Presseagentur sollen es rund 1.000 betroffene Arbeitsplätze sein.
Auch Angestellte von Infenion, Siemens, Osram und weiteren Firmen beteiligten sich aus Solidarität an der Streikaktion. Landtagsabgeordnete Margit Wild (SPD) sowie Vertreter der SPD und der Linkspartei nahmen ebenfalls an der Demonstration teil. "Die schwierige Lage der Automobilindustrie ist uns sehr wohl bewusst. Auf die Unternehmen im Zulieferbereich kommt die größte Herausforderung zu. Die Antworten können aber nicht Stellenbau und Betriebsschließungen sein", heißt es von Seiten der SPD-Landesgruppe. Deshalb stehe man geschlossen hinter der Belegschaft von Continental.
Wie Jürgen Scholz, erster Bevollmächtigter der IG Metall Regensburg, sagte, werde nun auf dem Rücken der Beschäftigten Profitmaximierung betrieben. Er forderte eine 4-Tage-Woche als Alternative zu betriebsbedingten Kündigungen auf Staatskosten.
Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagte in einer bei der Kundgebung eingespielten Rede: "Ein wesentlicher Pfeiler ist der Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen. Ein Instrument zur Beschäftigungssicherung könnte eine Arbeitszeitverkürzung sein. Wir erwarten, dass Continental und Vitesco gemeinsam mit der IG Metall Zukunftsperspektiven für die Standorte und Beschäftigten suchen."