Handwerk

Immer weniger junge Leute machen Ausbildung zum Bäcker


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Eine Person schiebt ein Blech mit Brötchen in den Ofen.

Von dpa

Dem Bäckerhandwerk in Deutschland fehlen zunehmend die Nachwuchskräfte. Die Zahl der Bäcker und Bäckerinnen sowie Fachverkäufer und Fachverkäuferinnen in Ausbildung ist erneut deutlich gesunken, wie der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks heute mitteilte.

Demnach befanden sich im vergangenen Jahr 4211 angehende Bäcker und 6495 angehende Bäckereifachverkäufer in Ausbildung - ein Rückgang um mehr als 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2015 zählte der Zentralverband noch mehr als 18.800 Auszubildende, 2019 rund 14.800. Nun sind es noch gut 10.700.

Der Zentralverband fordert die Politik auf, das Handwerk zu unterstützen. "Der Akademisierungstrend der vergangenen Jahrzehnte muss gestoppt werden, indem die Berufsorientierung an allen Schulen, insbesondere an Gymnasien, weiter verbessert und ausgebaut wird", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Friedemann Berg laut Mitteilung. Zudem forderte er mehr Wohnangebote für Auszubildende - parallel zu Studentenwohnheimen zum Beispiel Azubi-Wohnheime. "Die Wohnungsnot in den Städten führt mittlerweile dazu, dass Ausbildungsverträge nicht zustande kommen, weil die Bewerber keinen bezahlbaren Wohnraum finden", sagte Berg.

Der Zentralverband hat nach eigenen Angaben die Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung ausgebaut, "um unter anderem das Ausbildungspersonal im Bäckerhandwerk mit konkreten Unterstützungsangeboten zu stärken". Zudem sei im vergangenen Jahr ein Ausbildungsgipfel abgehalten worden. Die Nachwuchskampagne "Back Dir Deine Zukunft" werde strategisch überarbeitet.

Ihre Ausbildung 2022 abgeschlossen haben dem Verband zufolge etwas mehr als 1250 Bäcker und mehr als 1900 Azubis im Fachverkauf. "264 Gesellen schlossen erfolgreich ihre Meisterprüfung ab, darunter 86 Frauen, was einer Zunahme von 34,4 Prozent entspricht", teilte der Zentralverband zudem mit. Insgesamt sank demnach aber die Zahl der bestandenen Meisterprüfungen um 11,7 Prozent.


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