Vor Aufsichtsratswahl

Mutmaßlicher Bestechungsfall bei BMW


Die BMW-Zentrale in München.

Die BMW-Zentrale in München.

Von André Wagner

Bei BMW soll es im Vorfeld der nächsten Aufsichtsratswahlen einen Bestechungsversuch gegeben haben. Offenbar hat ein Betriebsrat seinem Kollegen Stimmen gegen Geld versprochen.

München - Demnächst stehen beim Münchner Autobauer BMW die Aufsichtsratswahlen an, doch die werden nun im Vorfeld von einem mutmaßlichen Bestechungsskandal überschattet.

30.000 Euro für eine Delegiertenstimme, diese unmoralische Offerte soll dem potentiellen Kandidaten für den BMW-Aufsichtsrat Murat Yilmaz unterbreitet worden sein. Dies bestätigte Yilmaz dem "Bayerischen Rundfunk".

Bestechungsversuch vor BMW-Aufsichtsratswahl

Hinter diesem zwielichtigen und illegalen Angebot soll ein BWM-Betriebsrat und langjähriger Kollege von Yilmaz stecken, dem Ende 2018 sieben Stimmen "zum Kauf" angeboten wurden. Yilmaz selbst nahm davon Abstand.

"Ich habe viel erlebt bei BMW. Gegen falsche Menschen bei BMW muss ich etwas unternehmen - ich kann nicht anders", so Yilmaz zum "BR". Er fordert nun die Abmahung des Kollegen und dessen sofortigen Rücktritt aus dem Betriebsrat.

Eine Sprecherin von BMW bestätigte auf "BR"-Anfrage, dass ein Fall von mutmaßlichem Bestechungsversuch vorliege und dieser bereits von der Compliance-Abteilung untersucht werde.

BMW bestätigt Kenntnis und Überprüfung von mutmaßlichem Bestechungsversuch

Die Abteilung arbeite "mit Hochdruck daran, diesen Fall zu prüfen", so BMW. Inhaltliche Details dazu bestätigte das Unternehmen hingegen nicht.

Bei BMW ist der unabhängige BMW-Betriebsrat Murat Yilmaz kein Unbekannter. Immer wieder meldete er sich in der Vergangenheit öffenlichkeitswirksam zu Wort, wenn er der Meinung war, Missstände bei BMW aufgespürt zu haben. Nun hat er auf diesen mutmaßlichen Bestechungsfall im Vorfeld der Aufsichtsratswahl aufmerksam gemacht.

Der Aufsichtsrat überwacht unter anderem die Geschäftsführung. Ende März wird dieses BMW-Gremium neu gewählt.

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