Nach Energiepreisanstiegen
Studie: Verbraucher beim Heizen von Wohnungen sparsamer
10. Oktober 2024, 4:00 Uhr
Die Bewohner von Mehrfamilienhäusern haben nach den zeitweise massiven Energiepreisanstiegen im vergangenen Jahr deutlich sparsamer geheizt. Wie aus einer vom Energiedienstleister techem veröffentlichten Auswertung hervorgeht, nahm der sogenannte Endenergieverbrauch 2023 bereinigt um Witterungseffekte im Vergleich zu 2021 um etwa neun Prozent ab. Damit ist die Energie gemeint, die für Heizung, Warmwasserbereitung und als Strom ins Gebäude eingespeist wird. "Seit Beginn unserer Erhebungen im Jahr 2011 hat es noch nie so einen niedrigen Verbrauch von Heizenergie gegeben", sagte Joachim Klein, Experte für Energie- und CO2-Kennzahlen bei techem.
Trotzdem seien die Treibhausgasemissionen in Wohnungen auf hohem Niveau geblieben. Die Autoren der Studie begründeten dies mit Veränderungen beim Transport fossiler Energieträger. Deutlich wird das am Beispiel von Erdgas, mit dem gut die Hälfte der Fläche der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern beheizt wird. Wenn es durch Pipelines nach Deutschland gelange, entstünden deutlich geringere Emissionen als beim Flüssiggas, das mit Schiffen beispielsweise aus den USA nach Europa beziehungsweise Deutschland gebracht wird, erläuterten die Autoren der Studie.
Im Schnitt stießen die Nutzer einer Mehrfamilienhauswohnung im Jahr 2023 insgesamt 1,92 Tonnen CO2 alleine durch die Erzeugung von Wärme zur Raumheizung (1,55 Tonnen) sowie für die Trinkwasser-Erwärmung (0,37 Tonnen) aus. Damit blieben die Emissionen in etwa auf dem Vorjahresniveau. Zusammen mit den Emissionen durch den Verbrauch von Haushaltsstrom von im Mittel 1,1 Tonnen belief sich der Ausstoß einer Wohnung 2023 auf durchschnittlich drei Tonnen Treibhausgase.
Dabei variierten die Emissionen für Heizung und Warmwasser je nach Energieträger: Wohnungen, die Heizöl nutzten, emittierten mit rund 2,6 Tonnen mit Abstand am meisten CO2, bei Wärmepumpen waren es 1,1 Tonnen und bei nachhaltig erzeugten Holzpellets 0,1 Tonnen. Insgesamt bleiben fossile Energieträger bei der Wärmeerzeugung dominant - rund 90 Prozent des Mehrfamilienhausbestands nutzen sie der Auswertung zufolge zur Wärmeerzeugung für Heizung und Warmwasser. Gas bleibt dabei der am häufigsten genutzte fossile Energieträger. Der Anteil von Heizöl ist von 16 Prozent im Jahr 2013 auf rund 9 Prozent im vergangenen Jahr gesunken.
Die Studie basiert auf der Auswertung von Daten aus dem vergangenen Jahr zu Verbrauch sowie Kosten für Heizung und Warmwasser aus 1,2 Millionen Wohnungen in rund 110.000 Mehrfamilienhäusern in Deutschland. 2021 wurde als Vergleichsbasis für den Verbrauch der Heizenergie verwendet, da sich mit Beginn des Ukrainekrieges massive Preiserhöhungen ergaben, die auch Einfluss auf das Verbrauchsverhalten hatten, wie Energieexperte Klein erläuterte.
Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.