Corona-Virus
Wirtschaft fordert Lockerung der 1.000er-Grenze
11. Januar 2022, 19:26 Uhr aktualisiert am 3. April 2023, 10:02 Uhr
Aus Angst vor finanziellen Einbußen fordert der Bayerische Industrie- und Handelskammertag höhere Inzidenz-Grenzwerte bei der Verhängung strengerer Corona-Auflagen.
"Die Omikron-Variante lässt die Infektionszahlen in ganz Bayern leider rapide ansteigen. Bereits in wenigen Tagen werden voraussichtlich einige Regionen Bayerns über die 1000er-Inzidenz rutschen", sagte Klaus Josef Lutz, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) am Dienstag in München. Bleibe die bisherige Regelung unverändert, könnten die betroffenen Landkreise und Städte schnell in einen Teil-Lockdown mit schweren wirtschaftlichen Schäden rauschen.
Die sogenannte Hotspot-Regelung sieht Auflagen wie die Schließung der Gastronomie vor, wenn in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt die Sieben-Tage-Inzidenz über 1000 ansteigt. Die Wirtschaft hoffe, dass die Staatsregierung spätestens bei der nächsten Kabinettssitzung entsprechende Änderungen und Anpassungen an der Hotspot-Regelung vornehme, sagte Lutz. "Handelt die Politik nicht, droht Gastronomen, Hoteliers sowie Betreibern von Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen inklusive Seilbahnen landesweit die Betriebsschließung. Das wäre fatal und würde zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer in Existenznot bringen."
Die Grenzwerte für Maßnahmen wie Geschäftsschließungen wurden im Verlauf der Pandemie immer wieder angepasst und etwa durch Parameter zur Auslastung der Klinikbetten oder die Impfquote erweitert. Zur Erinnerung: Noch vor einen Jahr hatte die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärt, Ziel aller Maßnahmen müsse es sein, die Inzidenz auf unter 50 Neunsteckungen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner zu drücken. So sollten damals die Gesundheitsämter wieder in die Lage versetzt werden, die Infektionsketten nachzuvollziehen.