Bayern

AZ-Stadtspaziergänger: Unterwegs im prachtvollen Lehel

Der Stadtspaziergänger streift dieses Mal durch die Thierschstraßeund richtet den Blickauf prunkvolle Fassaden.


Herrlich renoviert ist dieses denkmalgeschützte Haus in der Kanalstraße - und auch an die gebäudekühlende Bepflanzung wurde gedacht.

Herrlich renoviert ist dieses denkmalgeschützte Haus in der Kanalstraße - und auch an die gebäudekühlende Bepflanzung wurde gedacht.

Von Sigi Müller

Als ich vor über 40 Jahren nach München kam, brauchte ich eine ganze Zeit, um mich in der Stadt zurecht zu finden. Ich hatte damals ein Fotostudio und war dadurch die meiste Zeit gebunden. Den MVV nutzte ich oft, merkte aber schnell, dass man eine Stadt nicht unter der Erde kennenlernt. Mit dem Auto ging alles zu schnell und so ging ich zu Fuß, so oft ich Zeit hatte und schaute mir alles an. Schwabing hatte ich schnell im Griff, andere Stadtteile dauerten.

Das Lehel war für mich verwirrend. Eine große Kirche und schöne alte Häuser und am Ende immer eine breite Straße. Mal fand ich die U-Bahn, mal nicht.

Wie gesagt, neu in München damals. Irgendwann merkte ich, dass die Kirche nicht immer die Gleiche ist und so entstand für mich das eine und das andere Lehel. Das vor der Maximilianstraße und das dahinter. Das mit der Lukaskirche und das mit der Pfarrkirche St. Anna. Heute bin ich sehr gerne dort und bin immer wieder begeistert von den wunderschönen Gebäuden mit ihren liebevollen Verzierungen, den vielen Figuren, Tieren und Geschichten, die an den Wänden ihren Platz haben.

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Thierschstraße 27: Das ist doch mal ein Palast, oder? Und gleich gegenüber ist die Lukaskirche.

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Die Lukaskirche, liebevoll auch "protestantischer Dom" genannt, in ihrer vollen Pracht.

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Schönes Straßeneck: Die Thierschstraße verläuft nach links, geradeaus geht's in die Liebherrstraße.

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Eine Institution bayerischer Gastlichkeit: das wunderschöne GasthausIsarthor - gegenüber vom echten Isartor ohne "h".

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Diese Tafel erinnert an die Walsermühle in der Thierschstraße 9, die 1901 abgerissen wurde, als die Bäche im Untergrund verschwanden.

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Kaum zu glauben: Es gab einfach mal Zeiten, in denen auf die Fassadengestaltung sehr viel Wert gelegt wurde - hier ein bestes Beispiel.

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Max II. schaut gen Altstadt- dahinter erhebt sich St. Lukas.

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Balkons und Loggien in der Thierschstraße in der Abendsonne.

"Der Wucherer, wenn seinen Himmel baut, feilscht um den Blumenstrauß seiner Braut" ist so ein Spruch und natürlich ist der Wucherer mit seinen Geldsäcken in Stein gemeißelt an der Wand zu sehen.

Es braucht Stunden, um sich einmal in Ruhe allein nur die Fassaden anzusehen und so schaffte ich heute nur das eine Lehel und zwar das von der Thierschstraße, durch die ganzen kleinen Straßen und Gässchen, bis zum Maxmonument auf der Maximilianstraße.

Durch das andere Lehel stöbere ich bestimmt auch bald einmal wieder.

In diesem Sinne eine schöne Woche

Ihr

Sigi Müller