Geodaten

Bayern will ab Ende 2025 eigene Satelliten ins All schicken


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Mit eigenen Satelliten will der Freistaat nicht nur wichtige Bilder für Hochwasserprognosen oder Klimaveränderungen machen. Auch die digitale Souveränität des Freistaates soll damit verbessert werden. (Symbolbild)

Von dpa

Bayerische Kleinstsatelliten sollen in Zukunft aus dem Weltraum hochauflösende Fotos des Freistaats liefern. Bereits Ende 2025 bis Anfang 2026 sollen die ersten fünf Satelliten im Auftrag der Vermessungsverwaltung zu einer Probemission ins All starten, um dann in einer Umlaufbahn von 460 Kilometern über der Erde ihre Arbeit aufzunehmen. Die Satelliten sind nur 37 mal 23 mal 10 Zentimeter groß und wiegen nur zehn Kilogramm.

"Mit einer eigenen Erdbeobachtungsmission wollen wir demnächst ins All starten und uns maßgeschneiderte Geodaten direkt aus dem Weltraum holen", sagte der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU). Die gesamte Prozesskette des Forschungsprojekts bleibe in bayerischer Hand - von der Datenaufnahme im All über die Verarbeitung am Boden bis zur Bereitstellung für alle Bürgerinnen und Bürger. "Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber kommerziellen Anbietern und ein wichtiger Beitrag zur digitalen Souveränität des Freistaats."

"Die gewonnenen Satellitendaten werden sich ideal für Auswertungen bei Hochwasserprognosen, Klimaveränderungen oder in der Land- und Forstwirtschaft eignen", sagte Füracker. Durch ein KI-unterstütztes Datenauswertungs- und Managementsystem würden die Daten aus dem All effizient gespeichert, analysiert und visualisiert. "Damit ermöglichen wir eine zeitnahe und zielgerichtete Weiterleitung der Informationen an relevante Stellen innerhalb und außerhalb der Staatsverwaltung."

Konkret handelt es sich um mit einer Multispektralkamera ausgestattete Kleinstsatelliten, die in Kooperation mit dem Zentrum für Telematik und der S4 Smart Small Satellite Systems GmbH entwickelt wurden. Diese sollen alle drei Tage Bilder des Freistaats liefern. Unterstützt wird das Projekt von der Technischen Universität München bei der Entwicklung der Auswertealgorithmen.

Nach einem umfassenden Probebetrieb soll in einem zweiten Schritt über den Ausbau der Mission zur Erfassung ganz Bayerns entschieden werden. Mit der Mission werde Bayern auch als industrieller Raumfahrtstandort gefördert und gleichzeitig die bayerische Wirtschaft gestärkt, so Füracker.


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