Auch in Regensburg und Deggendorf
Erneut Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Bayern
9. Januar 2022, 18:12 Uhr aktualisiert am 8. Januar 2022, 17:16 Uhr
Seit Wochen demonstrieren Menschen gegen die Corona-Maßnahmen - so auch am Wochenende. Doch es gab auch Gegendemonstrationen. Trotzdem blieb es im Großen und Ganzen friedlich.
Tausende Menschen sind am Wochenende an mehreren Orten in Bayern erneut aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Die Demonstrationen verliefen nach Angaben der Polizei weitgehend friedlich. Für den Abend erwarteten die Einsatzkräfte allerdings auch wieder eine unangemeldete Versammlung von Gegnern der Corona-Politik in Schweinfurt. In der Vergangenheit war es dabei zum Teil zu Aggression und Gewalt gekommen. Am Nachmittag hatte es bereits eine kleinere Demonstration in München gegeben.
Es sei damit zu rechnen, dass wieder 1500 bis 2500 Menschen in Schweinfurt zusammenkommen würden, sagte ein Polizeisprecher. Die Einsatzkräfte stellten sich darauf ein, dass diese versuchten, durch die unterfränkische Stadt zu ziehen. Außerdem seien zwei Gegendemonstrationen mit jeweils bis zu 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern für den Abend angemeldet.
Die Stadt hatte wegen mehrerer Vorfälle bei früheren Protesten die Regeln verschärft. Unangemeldete Versammlungen dürfen in Schweinfurt nur noch ortsfest sein.
Proteste in Regensburg und Deggendorf
In Regensburg kamen nach Polizeiangaben etwa 2.000 Menschen zusammen, um gegen eine mögliche Impfpflicht zu demonstrieren. Laut Polizei wurde der vorgeschriebene Mindestabstand nicht immer eingehalten. Kurz nach Versammlungsbeginn warfen Gegner Schneebälle auf die Demonstranten. Die Beamten ermitteln wegen eines versuchten Körperverletzungsdelikts. Zudem beleidigte ein Störer einen Polizisten. Zeitgleich gab es eine Gegendemonstration mit rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die zum Teil versuchten, den Aufzug zu stoppen, wie ein Polizeisprecher sagte.
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Gegen 17 Uhr trafen sich in Deggendorf am Oberen Stadtplatz etwa 300 Personen zu einer vorerst stationären und nicht angemeldeten Versammlung. Da sich die Teilnehmer entgegen der geltenden Allgemeinverfügung in Bewegung setzten, wurde die mobile Versammlung unterbunden. Hierbei kam es vereinzelt zu Diskussionen mit den Versammlungsteilnehmern. Gegen 17.45 Uhr wurde mittels Lautsprecherdurchsagen der Polizei die Versammlung für beendet erklärt. Nach einer halben Stunde löste sich die Menschenmenge allmählich auf. Zu größeren Störungen kam es nicht. Neben Kräften der Polizeiinspektion Deggendorf waren noch Beamte des Einsatzzuges Straubing eingesetzt.
In Würzburg fuhren der Polizei zufolge 36 Autos in einem Protest-Korso durch die Stadt. Es kam zeitweise zu Verkehrsbehinderungen. Auch in München gab es einen Autokorso, der an der Theresienwiese startete. Angemeldet waren laut Stadt 130 Fahrzeuge.
Bis zu 2.500 Menschen sind am Samstag in Augsburg zu einer unangemeldeten Demonstration gegen die Corona-Politik zusammengekommen. Die etwa zweistündige Versammlung sei weitgehend friedlich verlaufen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Vereinzelt sei es am Samstagabend zu Auseinandersetzungen gekommen, als Teilnehmende versuchten, die Polizeiketten zu durchbrechen.
Dabei wurde nach Polizeiangaben ein Beamter zu Boden gestoßen. Der Angreifer wurde vorläufig festgenommen. Bei einer Durchsuchung fanden die Einsatzkräfte ein Messer bei ihm. Gegen ihn läuft nun ein Strafverfahren.
Gegen weitere Teilnehmende wird wegen einer Ordnungswidrigkeit ermittelt, weil sie die Versammlung bei den Behörden nicht angemeldet haben. Um wie viele Verfahren es sich handelt, konnte die Polizei am Sonntag zunächst nicht sagen.
Für Sonntag sind weitere Proteste gegen die Corona-Maßnahmen angekündigt, unter anderem in München und Schweinfurt.