Bayern

Historisch wenige tödliche Bergunfälle im Corona-Jahr


Ein Hubschrauber fliegt über einem Rettungswagen zu einem Unfallort.

Ein Hubschrauber fliegt über einem Rettungswagen zu einem Unfallort.

Von dpa

Beim Bergsport sind im vergangenen Jahr weniger Mitglieder des Deutschen Alpenvereins (DAV) ums Leben gekommen als je zuvor in den vergangenen 70 Jahren.

Das Jahr und damit auch die Unfallzahlen seien "ganz klar von Corona geprägt gewesen", sagte Lukas Fritz von der DAV-Sicherheitsforschung am Mittwoch bei der Vorstellung der Bergunfallstatistik in München. "Es ist wahrscheinlich, dass viele Menschen die Appelle der Alpenvereine zur Zurückhaltung ernst genommen haben." Die Sorge, dass der pandemie-bedingte Ansturm auf die Berge die Unfälle nach oben schnellen lassen könnte, habe sich nicht bestätigt, sagte DAV-Sprecher Thomas Bucher.

28 DAV-Mitglieder kamen 2020 in den Bergen ums Leben - halb so viele wie im Jahr zuvor (56), in dem es aber vergleichsweise viele Todesfälle gab. Zugleich sei es die geringste Zahl seit der ersten Statistik 1952. Damals gab es 43 Tote bei rund 110.000 Mitgliedern. Inzwischen ist der Verband auf knapp 1,4 Millionen Mitglieder angewachsen.

Insgesamt setze sich der langfristige Trend sinkender Not- und Unfälle in fast allen Bergsportdisziplinen fort, wie es weiter hieß. Nur beim Klettersteiggehen und Mountainbiken stiegen die Zahlen. Der DAV wertet für die Statistik nur Daten seiner Mitglieder aus - allerdings weltweit, auch Unfälle außerhalb deutscher Grenzen sind einbezogen.