Bayern

Paketposthalle: Architekten präsentieren überarbeitete Pläne

Die neuen Pläne für die beiden Hochhäuser an der Paketposthalle verzichten auf die Schrägaufzüge. Die Kommission für Stadtgestaltung findet das gut.


Die Bögen der 155-Meter-Türme spiegeln die Außenhaut der denkmalgeschützten Paketposthalle an den Gleisen der S-Bahn-Stammstrecke.

Die Bögen der 155-Meter-Türme spiegeln die Außenhaut der denkmalgeschützten Paketposthalle an den Gleisen der S-Bahn-Stammstrecke.

Von Eva von Steinburg

Neuhausen - Zurück auf Anfang: Dieses Modellfoto zeigt die aktuellen Pläne - für die beiden markanten Hochhaustürme an der Paketposthalle. Die leicht taillierten Türme erinnern an den Anfangsentwurf für das außergewöhnliche Bauprojekt an den Gleisen in Neuhausen. Als "raffiniert" und "elegant" ist der Schwung beschrieben worden.

Das renommierte Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron hat am Dienstag die inzwischen überarbeiteten Entwürfe für die Zwillingstürme bei einer Sondersitzung der Kommission für Stadtgestaltung vorgestellt.Und die stießen auf Zustimmung.

Die als "großer Wurf" geplanten Doppeltürme hatte der Stadtrat 2022 bereits durchgewunken. Doch die Gestaltung der Fassade sowie von zwei schrägen Außenaufzügen war bis zuletzt strittig. Auch die Höhe der beiden Türme am Hirschgarten.

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Vom Tisch: die Idee, die beiden Türme mit schrägen Aufzügen zu versehen.

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Auch ein öffentlich zugänglicher Biergarten ist in einem Turm geplant.

Nach hitzigen Diskussionen in der Stadtgesellschaft, bei Denkmalpflegern, dem Münchner Forum, auch in der Stadtgestaltungskommission - und ergänzend einem Bürgergutachten - entstehen in den Türmen nun weniger Büros, dafür mehr Wohnungen, darunter auch geförderte.

Die Dachgeschosse der 155-Meter-Hochhäuser werden öffentlich zugänglich sein. Wegfallen werden die zwischenzeitlich geplanten schrägen Außenaufzüge, die Bodenhaftung und die Verbindung zur Stadt verkörpern sollten. Stattdessen wird es in jedem Turm einen Aufzug geben, von dem aus man durchgehend nach oben fahren und dabei hinaus in die Stadt schauen kann. Diese Aufzüge werden aber nicht außen, sondern innen in den Türmen sein.

Bei der Sitzung der Stadtgestaltungskommission am späten Dienstagnachmittag verteidigte der Architekt Robert Hösl von Herzog & de Meuron nochmals die Pläne: "Die Türme sollen sich nicht verstecken. Sie sollen ein starkes Zeichen für die Stadt sein". Um die Türme solle ein urbanes Zentrum entstehen. "Wo, wenn nicht hier?", fragte der Architekt.

Bei der Kommission für Stadtgestaltung kamen die neuen Entwürfe gut an. Gelobt wurde, dass es auf dem Areal nun mehr Freiraum am Boden gebe. Und dass die überarbeitete Fassade Balkone für die Bewohner biete. Mit nur zwei Gegenstimmen segnete das Gremium die Pläne ab.