Aufgeheizte Städte

Regensburg schneidet bei Hitze-Studie schlecht ab

Viel Beton, wenig Grün. Diese Faktoren entscheiden mit darüber, wie weit sich eine Stadt aufheizt. Die Welterbe-Stadt Regensburg steht bei einer Untersuchung dazu schlecht da.


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Regensburg zählt laut einer neuen Untersuchung zu den Städten in Deutschland, die besonders stark versiegelt sind und gleichzeitig wenig Grün haben. (Archivbild)

Von dpa

Regensburg ist nach einer neuen Untersuchung die Stadt in Bayern, die besonders stark versiegelt ist und gleichzeitig besonders wenig Grün hat. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat nach eigenen Angaben 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern hinsichtlich dieser Faktoren in einem "Hitze-Check" untersucht. Hintergrund ist, dass sich stark versiegelte Kommunen im Sommer einerseits besonders aufheizen, andererseits Grünanlagen den Bürgern Kühlung bringen.

Nach der Statistik schneiden Ludwigshafen und Heilbronn besonders schlecht ab, dahinter schon kommt Regensburg bundesweit gesehen auf dem dritten Platz. Die Fläche der Oberpfälzer Stadt ist nach Angaben der DUH zu knapp 54 Prozent versiegelt. Zudem kommt Regensburg nur auf eine Grünvolumenzahl von 1,95. Dabei handelt es sich um die Zahl von dreidimensionaler Vegetation - wie die von Bäumen auf die Fläche bezogen.

Ein durchschnittlich hoher Laubbaum habe ein Grünvolumen von etwa 3.400 Kubikmeter, erläuterte die DUH. Aschaffenburg kommt beispielsweise auf eine Grünvolumenzahl von 3,81 - diesbezüglich die beste Stadt im Freistaat. Außerhalb Bayern gibt es aber noch eine Reihe von Kommunen mit mehr Grün.

Nach Regensburg schneiden auch noch Ingolstadt (bundesweit 7. Platz), Nürnberg (8.), Schweinfurt (11.) und Fürth (12.) schlecht ab. Am besten bewertet in Bayern wurde Landshut. Die niederbayerische Bezirkshauptstadt kommt auf eine Versiegelung von 43,7 Prozent und eine Grünvolumenzahl von 2,71.

"In Zeiten der Klimakrise brauchen unsere Städte unversiegelte Böden zur Versickerung von Wasser und Grünflächen zur Kühlung", sagte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Der anhaltende Trend zu mehr Beton und weniger Grün sei alarmierend. "Statt zu lebenswerten Orten der Erholung entwickeln sich unsere Städte in Hitze-Höllen." Die Bundesregierung müsse die Flächenversiegelung stoppen. Es könnten etwa einheitliche Standards für die Begrünung von Schulhöfen vorgeschrieben werden, nannte sie eine Maßnahme.

Umweltverbände fordern bereits seit vielen Jahren auf Landes- und Bundesebene, dass die Politik den Zubau von Grünflächen und somit die zunehmende Versiegelung stoppt. In Bayern hat das Landesamt für Umwelt in Augsburg seit der Jahrtausendwende zweimal die Versiegelung untersuchen lassen. Die Siedlungs- und Verkehrsflächen im Freistaat seien demnach von dem Jahr 2000 bis zum Jahr 2015 von rund 47 auf etwa 51 Prozent gestiegen. "Die in Bayern insgesamt versiegelte Fläche entspricht im Jahr 2015 gut 4.200 Quadratkilometern - also fast der achtfachen Fläche des Bodensees", erläuterte die Behörde.

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