Bayern

Was das Rathaus tun kann

AZ-Lokalchef Felix Müller über Konsequenzen aus dem Fall.


Von Felix Müller

Es ist nicht irgendein Unternehmen, das sich da der Münchner Gewerbesteuer entzieht. Für das Rathaus ist der Vorgang sehr unangenehm. Denn die Hausbau hat nicht nur mit dem Paulaner-Areal das größte und umstrittenste zentral gelegene Gelände

bebaut - stets in guter Partnerschaft mit der Stadt-Politik. Sie gehört auch zur Schörghuber-Gruppe,
deren Nähe die Rathaus-Politiker vom Geldbeutel-Waschen am Fischbrunnen (mit Hacker-Pschorr) bis zum Derblecken bei Paulaner am Nockherberg bei fast jeder Gelegenheit so gerne suchen.

Kritisches über Schörghuber hat man selten gehört. Wenn, dann kam es von ganz Linksaußen oder aus einem BA. Insofern lassen die genervten Aussagen von gestern bis hin zum OB aufhorchen.

Die Hausbau verweist darauf, dass auch Mitbewerber keine Münchner Gewerbesteuer zahlen. Stimmt. Auch die Stadt hat recht, wenn sie betont, dass der Bund den Dumping-Wettbewerb zwischen Kommunen verhindern muss. Trotzdem muss es schon heute nicht laufen wie jetzt geschehen.

Das Rathaus sollte endlich laut vertonen, wer es ist, der die Vorteile Münchens nutzt, aber nicht zahlen mag. Vielleicht war der gestrige Tag der Beginn dieses Sounds. Eine solche Debatte könnte Unternehmen halten. Weil kritische Fragen dem, der sich münchnerisch vermarktet, am Heimatmarkt mehr weh tun - als einfach anständig Steuern zu zahlen.