Polizeiaktion in Bayern

Corona-Großkontrolle: U-Bahnhöfe und Lokale im Visier


Die Polizei will am Freitag die Einhaltung der Hygieneregeln verstärkt kontrollieren. Politiker gehen davon aus, dass die Disziplin der Bevölkerung bei der Einhaltung der Corona-Regeln gesunken ist. (Symbolbild)

Die Polizei will am Freitag die Einhaltung der Hygieneregeln verstärkt kontrollieren. Politiker gehen davon aus, dass die Disziplin der Bevölkerung bei der Einhaltung der Corona-Regeln gesunken ist. (Symbolbild)

Von mit Material der dpa

Als die Polizei im Frühjahr die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollierte, wurden bayernweit 3.000 sogenannte Maskenverweigerer verwarnt. Jetzt soll es wieder eine landesweite Kontrollaktion geben.

Die bayerische Polizei will am Freitag verstärkt die Einhaltung der Corona-Vorschriften kontrollieren. Die Beamten sollen unter anderem prüfen, ob die je nach der Stufe der Corona-Ampel geltende Maskenpflicht und die Abstandsregeln eingehalten werden, teilte das Innenministerium im Vorfeld in München mit. Dabei soll es auch verstärkte Kontrollgänge auf U-Bahnhöfen geben. Für Verstöße drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 25.000 Euro. Jedoch wolle die Polizei zunächst einmal belehren und aufklären - man werde mit Augenmaß vorgehen, hieß es.

Es ist die zweite bayernweite Schwerpunkt-Kontrollaktion dieser Art. Die erste hatte im Frühjahr zur Zeit des Shutdowns stattgefunden. Damals war das Fazit über die Corona-Disziplin der Bevölkerung ein insgesamt zufriedenes, es wurden aber auch 3.000 Verstöße gemeldet. Inzwischen gehen Politiker davon aus, dass die Bereitschaft zum Einhalten der Regeln vielerorts gesunken ist. Vor allem von privaten Feiern in Kellern, Partyräumen und Garagen befürchten einige Experten eine hohe Ansteckungsgefahr.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in den vergangenen zehn Tagen in Bayern gestiegen. Insgesamt lag der Freistaat am Donnerstag nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit im Schnitt bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 63,8 und damit über der Warnstufe von 50. In mehreren Regionen wurden sogar weit über 100 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen festgestellt. Im Landkreis Berchtesgadener Land, wo die Verbreitung des Virus außer Kontrolle geraten war, wurde eine Inzidenz von 292 nachgewiesen.

In diesen Corona-Hotspots mit drastischen Zahlen gelten von Freitag an zusätzliche Beschränkungen. Die von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch angekündigte neue, dunkelrote Warnstufe sieht unter anderem vor, dass auf Veranstaltungen nur noch maximal 50 Teilnehmern zusammenkommen dürfen und bereits ab 21 Uhr eine Sperrstunde für Lokale gilt.