Jugendliche angeklagt

Mann angezündet? Deggendorfer Gericht schließt Öffentlichkeit aus

Bei einer Maibaumwache wird ein Mann offenbar gezielt angezündet. Sieben Jugendliche müssen sich jetzt vor Gericht verantworten. Gleich am ersten Tag haben ihre Anwälte mit einem Antrag Erfolg.


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Unmittelbar nach dem Beginn der Verhandlung schloss das Gericht die Öffentlichkeit aus. 

Von Redaktion idowa

Es ist ein Fall, der im Raum Ostbayern für großes Aufsehen sorgte: Im April 2023 erlitt ein Mann im Landkreis Deggendorf während einer Maibaumwache schwere Verletzungen. Er soll von zwei Jugendlichen angezündet worden sein. Am Mittwoch begann in Deggendorf der Prozess - doch von dessen Verlauf wird die Öffentlichkeit vorerst nichts erfahren. 

Zu Beginn der Verhandlung stellten fünf Anwälte einen Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit, weil einige der Angeklagten zur Tatzeit Jugendliche beziehungsweise Heranwachsende waren. Dem Antrag wurde stattgegeben. Die kommenden sieben Verhandlungstage, welche bis Anfang Dezember terminiert sind, werden damit nicht-öffentlich stattfinden. 

Bei der damaligen Maibaumwache in Oberpöring sollen zwei Jugendlichen einen damals 40-jährigen Mann mit einer leicht entflammbaren Flüssigkeit bespritzt und ihn daraufhin angezündet haben. Dieser erlitt laut Polizeiangaben schwerste Brandverletzungen im Gesicht und am vorderen Körper. Er wurde in eine Spezialklinik gebracht und musste mehrmals operiert werden. Gegen die beiden Jugendlichen, die den Mann angezündet haben sollen, wurde wegen schwerer Körperverletzung ermittelt, gegen fünf weitere Personen wegen unterlassener Hilfeleistung.

Im April 2024 erhob die Staatsanwaltschaft Deggendorf Anklage. Weil alle Angeklagten zum Zeitpunkt der Tat unter 18 beziehungsweise unter 21 Jahren alt waren, wird der Prozess vor dem Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Deggendorf verhandelt.

Für die Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.