Vorfall in Landshut
Wurden 18-Jährigem K.o.-Tropfen ins Getränk gemischt?
20. Juni 2022, 11:03 Uhr aktualisiert am 20. Juni 2022, 17:00 Uhr
Ein 18-Jähriger musste am Samstag gegen 3 Uhr früh wegen Übelkeit und Atemnot vom Rettungsdienst versorgt und in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Ein Unbekannter soll laut einem Zeugen dem 18-Jährigen in einer Landshuter Disko eine unbekannte Flüssigkeit in sein Getränk gemischt haben. Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt deshalb vor K.o.-Tropfen.
Dem bisherigen Ermittlungsergebnis nach konnte bei dem 18-Jährigen der Wirkstoff Benzodiazepinen nachgewiesen werden. Derzeit können die Angaben des Zeugen weder bestätigt noch dementiert werden, so die Polizei. Die Ermittlungen der Kripo Landshut werden in alle Richtungen geführt.
Unabhängig davon möchte das Polizeipräsidium Niederbayern den aktuellen Vorfall zum Anlass nehmen und Verhaltenstipps geben, wie man sich vor einer möglichen Verabreichung schützt. Meldungen über K.o.-Tropfen können insbesondere junge Menschen sehr verunsichern. Die meisten Substanzen können abhängig von der Dosierung lebensgefährlich sein. Vom Feiern sollte sich dadurch niemand abhalten lassen, aber ein paar Regeln für den Selbstschutz sollte man beachten.
So schützt man sich vor K.o.-Tropfen und anderen Drogen:
- Bestellen Sie Getränke bei der Bedienung und nehmen Sie sie nur selbst entgegen.
- Nehmen Sie von Unbekannten keine offenen Getränke an. Lassen Sie Getränke und Speisen nicht unbeaufsichtigt.
- Kaufen Sie besser kleine Mengen an Getränken und trinken Sie Ihre Getränke vor dem Tanzen oder dem Gang zur Toilette aus.
- Bestellen Sie im Zweifelsfall lieber ein neues Getränk. Wenn Sie sich komisch fühlen, wenden Sie sich an Freundinnen oder Freunde oder das Personal und bitten um Hilfe.
- Lassen Sie sich von einer Person Ihres Vertrauens nach Hause oder an einen sicheren Ort bringen.
- Grundsätzlich: Wenden Sie sich an die Polizei, wenn Sie Opfer einer Straftat geworden sind. Haben Sie den Verdacht, K.o.-Tropfen verabreicht bekommen zu haben, sollten Sie schnellstens einen Arzt aufsuchen. Die Tropfen können nur wenige Stunden nach dem Konsum im Urin oder im Blut nachgewiesen werden. Jede Anzeige hilft dabei, Täter zu ermitteln und weitere Opfer zu schützen.