Musik

Ba-dumm-ditsch! Schlagzeuger Jakob Marsmann hat einen wichtigen Musikerpreis gewonnen


Jakob Marsmann ist 14 Jahre und hat schon einen wichtigen Musikerpreis gewonnen. Er wurde 2017 Erster im Bundeswettbewerb Jugend musiziert.

Schlagzeug, Schlagzeug und nochmal Schlagzeug. Wenn Jakob Marsmann nicht zur Schule geht oder etwas mit seinen Freunden unternimmt, ist er meist hinter Trommeln, Pauken und Hi-Hats zu finden, wo er an Rhythmen, Soli und Improvisationen arbeitet. Seit seinem dritten Lebensjahr spielt der 14-Jährige Schlagzeug - und ist mittlerweile einer der bundesweit Besten darin.

27 junge Schlagzeuger traten im Bundesfinale Jugend Musiziert in Paderborn in seiner Gruppe an. Am Ende war sich die Jury einig: Jakob ist der Beste von ihnen. "Toll, farbig, facettenreich, lebendig, feiner Touch", sagten die Preisrichter. Und: "Du bist auf dem besten Weg zum Jazz-Drummer mit eigenem Style."

Den Ton angeben, ohne im Mittelpunkt zu stehen

Was Jakob am Schlagzeugspielen besonders gefällt ist, dass der Schlagzeuger in der Band den Ton angibt, ohne wirklich im Mittelpunkt zu stehen. "Schlagzeuger müssen sich zurückhalten", sagt er. Denn sie bilden schließlich das Fundament, auf das alle anderen Instrumente aufbauen. Genau das macht seiner Meinung nach auch einen guten Schlagzeuger aus: Er hält die Band zusammen und wenn sich die Möglichkeit für eine kleine Improvisation ergibt, trumpft er auf.

Seitdem er gemeinsam mit der Band "Jumik" vor 5000 Jugendlichen den Freisinger Dom anlässlich der Korbinians-Wallfahrt gerockt hat, stellt er sein Können in zahlreichen Gruppen und Projekten unter Beweis. Darunter: das Percussion-Ensemble "Drumkey" mit zahlreichen Konzerten und Musicals und der Jugendchor Dorfen als Begleitung bei Auftritten. Außerdem spielt er bei Konzerten des Gymnasiums Dorfen und ist ein gefragter Schlagwerker bei Orchester, Bigband und weiteren Ensembles.

Schlagzeug und Percussion

Mittlerweile steht Jakob dabei nicht mehr nur als Schlagzeuger auf der Bühne. "Früher oder später beginnt jeder Schlagzeuger auch, andere Rhythmusinstrumente zu spielen", erklärt er. Ob er seine Leidenschaft irgendwann tatsächlich zum Beruf machen will, weiß Jakob noch nicht. "Dafür bin ich auch noch ein bisschen zu jung", sagt er. Ausschließen will er es - bei so viel Zuspruch - aber natürlich auch nicht.

Mehr von Jakob gibt es übrigens auch auf Youtube unter hier.

Steckbrief: Jakob Marsmann

Alter: 14 Jahre

Spielt Schlagzeug seit: dem dritten Lebensjahr

Schule: Gymnasium Dorfen

Wohnt in: Buchbach

So hat es mit dem Schlagzeugspielen angefangen: "Meine Eltern haben mich mit drei Jahren auf ein Jazzkonzert mitgenommen. Ich war von dem Schlagzeuger so fasziniert, dass ich ihn nach dem Konzert gefragt habe, ob er es mir beibringen kann. Mit vier habe ich dann meine erste Schlagzeugstunde gehabt."

So soll es weitergehen: "Ob ich Profimusiker werden will, weiß ich noch nicht, aber eine Möglichkeit wäre es sicher."

Sieben Fakten über Schlagzeuger, die du sicher noch nicht wusstest

Wofür ist eigentlich der Typ gut, der da hinter der Band sitzt und mit Holzschlägern herumfuchtelt? Und, so schwer kann das Bedienen des Triangels im Orchester doch gar nicht sein, oder? Weit gefehlt: Schlagzeuglehrer Roland Gallner verrät, warum Musik ohne Rhythmus-Experten eigentlich gar nicht funktioniert.

1. Schlagzeuger halten die Band zusammen.

"Wenn in einer Rockband der Sänger schlecht ist, sagt jeder, der Sänger ist schlecht. Wenn aber der Schlagzeuger schlecht ist, ist gleich die ganze Band untendurch." Zugegeben, der Satz von Roland Gallner mag zwar etwas überspitzt klingen, aber im Grunde hat er recht. Schlagzeuger sind in der Band für den Rhythmus zuständig, an den sich alle anderen Musiker halten. Sie bauen quasi das Fundament, auf dem sich alle anderen entfalten können. Ist das brüchig, bricht schnell der ganze Auftritt zusammen. Da können der Gitarrist und der Sänger noch so gut spielen.

2. Vom Notenblatt spielen? Kein Problem.

Auch Schlagzeuger haben Notenblätter. Auf ihnen sind die Länge der Schläge und in einigen Fällen sogar Noten für die Tonhöhe enthalten. Gerade in der Popmusik und im Rock gibt es zwar viele Schlagzeuger, die ohne Notenblatt spielen, wer aber anspruchsvolle Stücke spielen möchte, hat durchs Notenlesen einen großen Vorteil.

3. Man lernt nie aus, auch nicht beim Trommeln.

"Das Problem mit Rhythmus-Instrumenten ist, dass es so viele davon gibt", sagt Roland Gallner und lacht. Allein bei den Trommeln gibt es so viele, dass ein einzelner Schlagzeuger nie alle ausprobieren können wird. Dabei unterscheiden sich diese nicht nur von der Form her, sondern auch im Klang. "Das ist sehr toll, weil man immer wieder etwas Neues lernt - aber auch ein ganz klein wenig frustrierend."

4. Beim Üben wird es laut, deshalb ist Disziplin gefragt.

Nein, leise können Schlagzeuger beim Üben nicht sein. Deshalb ist es gut, wenn zum Lernen ein separater Raum existiert, zum Beispiel ein Zimmer im Keller oder vielleicht auch ein Teil der Garage. Denn auch, wenn dieses gedämmt ist, hört es im Haus jeder, wenn der junge Schlagzeuger übt. Roland Gallner hat deshalb für seine Schüler immer folgenden Rat: "Macht feste Übungszeiten aus und haltet euch dran. Eure Eltern werden es euch danken."

5. Ein Schlagzeuger für jede Stilrichtung.

"Wenn Schlagzeuger einen Vorteil haben, dann, dass wir zu so gut wie jeder Stilrichtung spielen können", sagt Roland Gallner. Und er hat recht. Nicht nur jede klassische Rockband braucht jemanden hinter den Trommelstöcken, auch klassische Orchester benötigen Schlagzeuger. Die spielen dort aber wesentlich mehr als nur Schlagzeug oder Pauke. Zur Ausbildung jedes guten Trommlers gehört es deshalb, sich auch in andere Rhythmusinstrumente einzuarbeiten. Und gute Perkussionisten - so die Berufsbezeichnung - sind gefragt. Aber selbst in der Elektro-Music und im Dancebereich kommen Schlagzeuger auf die Bühne, um dem elektronisch erzeugten Beat Farbe zu verleihen.

6. Immer brav auf den Beat hören.

Computerbeats sind unbestechlich und die Grundlage für jeden guten Studiomusiker. Also muss ein Schlagzeuger ein gutes Rhythmusgefühl entwickeln, um auch immer auf den Punkt zu spielen. Mit Talent hat das aber weniger zu tun, sagt Roland Gallner. "Wie bei jeder Kunstform wird man auch als Schlagzeuger nur dann wirklich gut, wenn man viel übt."

7. Mädchen, ab hinter die Schlagstöcke!

Warum sieht man eigentlich so wenig Frauen hinter Schlagzeug? Das weiß Roland Gallner auch nicht, an seinen Schülerinnen liegt es aber auf keinen Fall. Übt die Schülerin fleißig und arbeitet sie an sich und ihrem Handwerk, steht einer Karriere als weiblicher Schlagzeuger eigentlich nichts im Weg.

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Jakob Marsman.