Das Schicksal ausspielen. Das möchte Rapper Black Thought auf seinem ersten gemeinsamen Album mit Danger Mouse.

16 Jahre lang ließ diese Zusammenarbeit auf sich warten. Zu beschäftigt waren Black Thought und Danger Mouse mit ihren eigenen Projekten, obwohl die ersten Aufnahmen für das Album bereits 2006 stattfanden - direkt, nachdem sie sich zum ersten Mal getroffen haben.

Während Danger Mouse für Künstler wie "Gorillaz" und die "Red Hot Chili Peppers" produzierte, wurde Black Thoughts Hip-Hop-Band "The Roots" weltbekannt - unter anderem auch als Hausband der "Tonight Show" von US-Moderator Jimmy Fallon. 2020 vollendeten die beiden endlich ihr gemeinsames Album "Cheat Codes", das diesen August erschienen ist. Ein zentrales Thema auf dem Album ist die Unterdrückung von Minderheiten in den USA und auf der ganzen Welt. Black Thought erwähnt in seinen Raps unter anderem das amerikanische "RICO"-Gesetz, das erlaubt, Menschen durch ihre Nähe zu einer kriminellen Vereinigung festzunehmen. Einige Rapper wurden zuletzt auf Grundlage des Gesetzes verhaftet und ihre Texte sind plötzlich wichtige Beweisstücke. Ein schwerer Eingriff in die Kunstfreiheit des Raps, der oftmals auf brutale Realitäten zurückgreifen muss, um die Probleme in den amerikanischen Ghettos authentisch aufzuzeigen.

Black Thought geht es jedoch ruhiger an: Mit entspannten Rhythmen und altmodischen Soul-Samplen, die mit viel Liebe zum Detail von Danger Mouse zusammengesetzt wurden, beschreibt er das Trauma, das viele junge Schwarze aus ihren Heimatvierteln mitnehmen. Seine Lösung? "Cheat codes", die man aus Videospielen kennt - denn im Leben muss manchmal schmutzig gespielt werden, wenn man gewinnen will.

Black Thought ist nicht der Einzige, der auf dem Album zu Wort kommt: So erinnert das Instrumental des Liedes "Strangers" an die chaotischen Beats des Produzenten El-P Anfang der 2000er - wahrscheinlich darf er deshalb mit seinem Partner Killer Mike als Duo "Run The Jewels" zwei Verse übernehmen.

Besonders ist auch der Beitrag des größten Bösewichts im Hip-Hop, MF Doom: Der Rapper mit der ikonischen Metallmaske ist leider vor zwei Jahren verstorben und sein Vers auf dem Lied "Belize" könnte einer seiner letzten Gastauftritte sein.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.bayern.