Crash-Kurs

Das sind die Grundregeln des Schafkopfs


Der "Sie", der Traum eines jeden Schafkopfers: Wer ihn hat, soll die Karten sofort einrahmen. Die Wahrscheinlichkeit, ihn zu bekommen, ist so hoch, wie ein Sechser im Lotto.

Der "Sie", der Traum eines jeden Schafkopfers: Wer ihn hat, soll die Karten sofort einrahmen. Die Wahrscheinlichkeit, ihn zu bekommen, ist so hoch, wie ein Sechser im Lotto.

Von Anna-Lena Weber

Wir waren bei der Schafkopf-WM in Cham dabei. Wie diese ablief, erfährst du hier.

Mit "da Oidn" spielen, schmieren und einen "Sie" auf der Hand haben: Keine Ahnung, wovon wir sprechen? Wir zeigen dir die Grundregeln und wichtigsten Begriffe des Schafkopfs.

Die Grundregeln

Des braucht ma:

• 32 Karten beim reinen, langen Schafkopf (ohne Sechser)

• Vier Spieler, jeder davon bekommt acht Karten auf die Hand

Des gibt's:

• Vier Farben: Eichel, Gras, Herz und Schellen

• Augen: der Wert einer Karte

• Trumpf: höchste(n) Spielkarte(n), variieren je Spielart (siehe Text Spielarten)

• Stich: Jeder Spieler wirft eine Karte in die Mitte. Wer die höchste Karte hat, bekommt alle vier und macht somit einen Stich.

• Besonderheit: Wenn Herz nicht Trumpf ist, zum Beispiel bei einem Solo oder Wenz (siehe Text Spielarten), gilt folgende Wertigkeit der Farben: Eichel, Gras, Herz, Schellen.

Um des geht's: Ziel ist es, mit mindestens 61 Augen zu gewinnen. Alle Karten ergeben 120 Augen.

So geht's im Groben:

• Die Karten mischen und zweimal à vier Karten verteilen.

• In der ersten Runde geht es um die Absicht der Spieler. Die Person links des Gebers eröffnet das Spiel. Sie sagt an: "Ich spiele"/"I dad", wenn sie gute Karten hat. Oder sie sagt: "Weiter". Das geht reihum.

• Sagen alle vier "Weiter", werden die Karten neu gegeben. Sagt mindestens ein Spieler "Ich spiele"/"I dad", wird gespielt.

• Je nach Regel darf der erste Spieler, der spielen will, entscheiden, welche Spielart gespielt wird (siehe Text Spielarten).

• Die Spieler legen im Uhrzeigersinn je eine Karte. Es muss bedient werden. Das heißt, die erstgespielte Farbe muss dazugelegt werden. Wer sie nicht hat, hat freie Wahl. Wer die höchste der vier Karten hat, sticht.

• Sind alle Karten gespielt, werden die Augen zusammengezählt. Die Partei mit den meisten Augen gewinnt.

Die Spielarten

Das Sauspiel

Es wird auch Rufspiel genannt und ist die gängigste Spielweise des Schafkopfs. Bei dieser Variante wird eine Sau gesucht. Jedoch gilt: Herz ist immer Trumpf und somit kann die Herz-Sau nie gesucht werden. Bei diesem Spiel gehören immer zwei Parteien (Spieler) zusammen. Und zwar derjenige, der die Sau sucht (Eichel-, Gras- oder Schellen-Sau), und derjenige, der sie hat. Die beiden Spieler finden sich erst während des Spiels und können beim nächsten Spiel auch wieder wechseln.

Der Sucher darf die Sau, die er sucht, nicht selbst haben. Er muss jedoch mindestens eine Karte der Farbe besitzen, deren Sau er sucht. Diese Karte darf kein Trumpf (Ober, Unter und Herz) sein. Will einer von vier spielen, so kommt es meist zum Sauspiel.

Der Solo

Hier spielt ein Spieler gegen die anderen drei. Es wird ein Farb-Solo gespielt. Das heißt, Herz ist nicht mehr automatisch Trumpf, sondern eine beliebige Farbe kann als Trumpf gewählt werden. Ober und Unter sind weiterhin die höchsten Karten. Ist sich ein Spieler seiner Sache sehr sicher, kann er eine Steigerung des Solo, den Du/Solo-Tout spielen. Das bedeutet, die Gegner dürfen beziehungsweise können nach Ansicht des Ansagers keinen Stich machen. Der Solo-Tout muss vor dem Legen der ersten Karte angesagt werden.

Der Wenz

Er wird, wie der Solo, eins gegen drei gespielt. Achtung: Beim Wenz sind nur die Unter Trumpf und somit in der Wertigkeit die höchsten Spielkarten. Die Ober werden in der Rangfolge zwischen König und Neuner eingeordnet. Auch hier kann ein Farb-Wenz gespielt werden. Alle Unter und die gewählte Farbe sind dann Trumpf. Die Steigerung zum Wenz ist der Du/Wenz-Tout (siehe Solo-Du).

Der Geier

Er wird wie der Wenz gespielt, nur dass hier die Ober Trumpf sind. Die Unter werden in der Rangfolge zwischen König und Neuner eingeordnet.

Je nach Region variieren die Spielarten.

Spielbegriffe

Herren/Bauern/Buam: Ober/Unter

Augen: Sauen, Könige, Zehner

Spatzen: Neuner, Achter, Siebener

Da Oide: Eichel-Ober

Da Blaue: Gras-Ober

Da Rote: Herz-Ober

Bumbs: Schellen-Sau

De Oid: Eichel-Sau

De Blau: Gras-Sau

Schwarz: Gegenpartei hat keinen Stich gemacht

Sie: Alle vier Ober und vier Unter auf einer Hand

Schmieren: Hohe Augen (Sau oder Zehner) dem Mitspieler zuspielen