21. Juni 2012, 16:38 Uhr
aktualisiert am 21. Juni 2012, 16:38 Uhr
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Redaktion idowa
Heute ist es soweit: Unsere deutsche Nationalelf trifft im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft auf Griechenland. Zu verdanken haben wir es dem Rosenheimer Lars Bender. Am vergangenen Sonntag zitterten wir beim Spiel gegen die Dänen ums Weiterkommen. Doch in der 80. Minute erzielte der Jüngste der Nationalelf das langersehnte Tor. Dieser Moment hat gezeigt, wie wichtig engagierte Nachwuchsspieler für den deutschen Fußball sind. Freistunde besuchte das Training der Klaus-Fischer-Fußballschule für Nachwuchskicker und unterhielt sich mit Alessio Amico, einem der jungen Spieler, über die Faszination Fußball.
Es nieselt leicht und das Gras des Sportplatzes quietscht unter den Schuhen. Kein Wetter, bei dem die Spieler gerne auf dem Fußballplatz stehen. Der Trainer ruft einen von ihnen heraus. Alessio Amico rennt munter herbei - sein Name klingt schon nach einem zukünftigen Nationalspieler. Zehn Jahre ist er und die Hälfte seines Lebens spielt er bereits Fußball. Einen großen Erfolg konnte er in dieser Zeit schon erringen. Mit den F1-Junioren des SV Ascha glückte ihm als Vize-Torschützenkönig die Meisterschaft 2009/2010.
Mittlerweile ist Alessio umgezogen. Weiterkicken tut er trotzdem, nur eben jetzt in Schwarzach. Ohne Training läuft dabei natürlich nichts. Zweimal die Woche muss er in seinem Heimatverein ran, Montag und Mittwoch. Dass da die Motivation manchmal auf sich warten lässt, ist klar. "Wenn es regnet, juckt es mich nicht wirklich, mich auf den Fußballplatz zu stellen", gibt er zu. Doch meistens reiche es ihm dann schon, nur an seine Mannschaftskollegen zu denken. "Die kann ich nicht im Stich lassen."
Und immerhin gibt es beim Fußballspielen eine Sache, die es wiedergutmacht. "Tore schießen ist das Allerbeste", sagt Alessio mit glänzenden Augen. Dieses Gefühl, wenn das Publikum applaudiert und die Mannschaft mit ihm jubelt. "Es bestätigt mir, dass ich gut bin." Aber auch andere Sportarten schaffen es, Alessio zu fesseln. In der Schule spielt er gerne Tennis und in seiner Freizeit mit Freunden oft Tischtennis.
Lieblingsposition: Mittelfeld
Alles Sportarten, bei denen er sich viel bewegen muss. Das verrät seine Lieblingsposition im Fußball, denn das ist und bleibt Alessios Sportart Nummer Eins. "Ich spiele gerne Sturm, aber am liebsten ist mir Mittelfeld." In dieser Position ist er fast auf dem ganzen Platz unterwegs. Das ist deutlich erkennbar, wenn man ihm beim Fußballspielen zusieht. Er bietet sich zur Ballannahme an, schaut wo er seinen Mitspielern helfen oder den Gegnern den Ball abluchsen kann. Plötzlich ergibt sich für ihn eine Torchance, er schießt und... leider gehalten. Alessio schmeißt die Hände hoch und ärgert sich. Aber lange hält er sich mit der verpassten Chance nicht auf und ist schon wieder voll dabei. "Enttäuschungen gehören eben auch dazu", weiß der Zehnjährige.
Weil Alessio so ein Vollblut-Spieler ist, verfolgt er auch die Fußball-Europameisterschaft ganz fleißig. Dabei schlägt sein Herz insgeheim für Italien. "Ich bin selbst Italiener und deswegen würde ich mir schon wünschen, dass die Mannschaft gewinnt." Aber so richtig glauben tut er nicht daran. "Ich denke, dass Spanien das Rennen macht." Und Deutschland? "Die kommen bis ins Halbfinale."
Sein großes Vorbild sieht er zurzeit aber nicht im Fernsehen. Das ist Ronaldinho aus der brasilianischen Nationalelf, der übrigens auch im Mittelfeld spielt. Wie fast jeder Junge, der Fußball mag, könnte Alessio sich auch vorstellen, Profifußballer zu werden. "In der Bundesliga zu spielen wäre schon super, aber mein Traum ist die Europameisterschaft."
Endstation: Fußball-Europameisterschaft?
Als das Ende unseres Gesprächs näherrückt, juckt es Alessio in den Füßen und er wird ungeduldig. "Darf ich wieder zurück auf den Platz?", fragt er und rennt begeistert los, als er die Erlaubnis hat. Und wer weiß, vielleicht sehen wir Alessio Amico tatsächlich bei der Europameisterschaft 2020?