Buchtipp

„Die Burg“ wird von der KI regiert

Ein Milliardär mit einem lang ersehnten Traum: Aus einer alten Burg möchte er einen Escape Room machen - gesteuert von einer KI. Während eines Testlaufs stellt sich aber bald heraus, wer wirklich das Regiment führt.


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„Die Burg“ von Ursula Poznanski, erschienen 2024 bei Droemer-Knaur.

Darum geht’s: Nevio ist Milliardär und erfüllt sich einen lang ersehnten Traum. Er hat aus einer alten Burg einen innovativen Escape Room gemacht. Wobei Room das Konzept zu kurz fasst. Es ist eher eine Escape World. Denn: Die Räume im Keller des alten Gemäuers hat er mit großen Bildschirmen an den Wänden, Böden und Decken ausgestattet – so kann sich die Szenerie ständig anpassen, ganz nach den Wünschen der Gäste. Das ist möglich, da eine KI die Rätsel entwirft und die Räume dahingehend anpasst. Und das innerhalb von Minuten.

Vor der Eröffnung plant Nevio einen Testlauf der gesamten Anlage mit unterschiedlichen Kandidaten. Unter anderem dabei sind ein Geschichte-Experte, eine Rätsel-Liebhaberin, ein Escape-Room-Betreiber und eine Influencerin. Kurzum: eine bunte Mischung. Die Gruppe definiert zu Beginn ihr ganz eigenes, personalisiertes Rätsel und taucht ein in die faszinierende Unterwelt. Bis sie irgendwann merkt: Die KI hat eigene Pläne.

Denn statt nach der regulären Spielzeit den Kandidaten die letzte Tür nach draußen zu öffnen, hat die künstliche Intelligenz die Vorgaben für das Rätsel etwas zu genau und ernst genommen. Hat sie sich verselbstständigt oder stecken doch menschliche Absichten hinter der Fehlfunktion? Es beginnt ein Überlebenskampf unter der Erde.

In aller Kürze: Was wäre, wenn eine künstliche Intelligenz einen Escape Room steuert? Genau dieses Szenario wird in „Die Burg“ Realität.

Fazit: So faszinierend Escape Rooms sind, wer sie einmal durchgespielt hat, kommt selten wieder. Denn die Rätsel sind ja schon bekannt. Genau hier setzt Ursula Poznanski in ihrem neuen Buch an und erschafft eine faszinierende KI-Rätselwelt, die angesichts der Entwicklungen rund um künstliche Intelligenz nicht mehr lange Fiktion bleiben müssen.

„Die Burg“ ist spannend geschrieben. Nach wenigen Seiten möchte man den Thriller nicht mehr aus der Hand legen. Zu sehr fesselt einen die Geschichte. Diese erzählt Ursula Poznanski abwechselnd aus den Perspektiven der Spieler unter der Erde und den Betreuern des Escape Rooms darüber – mit einem Ende, das so vermutlich keiner erwartet. Das Buch ist eine spannende Mischung aus Mittelalter-Setting, Grusel-Szenerie und drängenden Fragen zur Entwicklung von KI.