Buch-Tipp
Spiel mit den Ängsten im Thriller "Thalamus" von Ursula Poznanski
23. Juli 2021, 12:57 Uhr aktualisiert am 23. Juli 2021, 12:57 Uhr
Was, wenn du mit einem Schlag keine Kontrolle mehr über den eigenen Körper hast? Alltägliche Dinge, wie gehen, essen und sprechen, nicht mehr eigenständig erledigen kannst? Dazu passieren seltsame Dinge um dich herum, die du niemandem mitteilen kannst. Das Einzige, was dir bleibt, sind deine Gedanken. Und auch über die scheinst du die Kontrolle zu verlieren. In genau dieser Situation befindet sich der Hauptcharakter Timo in Ursula Poznanskis Thriller "Thalamus".
Darum geht's: Nach einem schweren Motorradunfall wird der siebzehnjährige Timo von der Schulbank ins Krankenhaus katapultiert. Diagnose: Schädelhirntrauma und schwere Knochenbrüche. Er ist nicht mehr imstande, zu sprechen, geschweige denn, sich ohne Hilfe irgendwo hinzubewegen. Im Marktwaldhof, einer abseits liegenden Rehaklinik, soll er wieder auf die Beine kommen. Zuerst scheint das auch gut zu funktionieren. Doch der Ort ist nicht das, was er vorzugeben scheint. Nachts geschehen seltsame Dinge. Koma-Patienten laufen durch die Gänge, vermeidlich unheilbar Kranke können sich mit einem Mal uneingeschränkt bewegen und sprechen. Doch was hat es mit diesen nächtlichen Treffen der Patienten auf sich? Und was führen die Ärzte im Schilde? Langsam beginnt auch Timo, sich zu verändern. Er hört Stimmen, die ihm fremd sind. Die Ereignisse überschlagen sich. Es gibt ein erstes Opfer.
In aller Kürze: Ein Jugendlicher kommt nach einem Unfall in eine abgelegene Rehaklinik, in der merkwürdige Dinge vor sich gehen.
Fazit: "Thalamus" spielt mit verschiedenen Ängsten. Der Roman setzt sich mit moderner Hirnforschung auseinander und thematisiert Fragen wie: Was passiert, wenn die Medizin zu weit geht? Oder was ist, wenn ich nicht mehr richtig da bin? All das geschieht aus der Perspektive eines 17-Jährigen, was das Buch sehr mitreißend macht.