Brutzeln im Sommer

Die Grillsaison ist eröffnet – was man beachten muss


Bei dem schönen Wetter trifft man sich gerne zu Grillpartys. Wer einige Regeln beachtet, kann auch an Flüssen, Seen oder Weihern ohne Bedenken feiern. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Bei dem schönen Wetter trifft man sich gerne zu Grillpartys. Wer einige Regeln beachtet, kann auch an Flüssen, Seen oder Weihern ohne Bedenken feiern. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Von Katharina-Tabitha Völkl

Mit dem schönen Wetter hat auch endlich die Grillsaison begonnen. Wer aber nicht im eigenen Garten grillen kann oder eine Übernachtungsparty am Weiher plant, muss einiges beachten. Freistunde hat beim Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und bei der Wasserschutzpolizei in Deggendorf nachgefragt und die zehn häufigsten Situationen unter die Lupe genommen.

Situation 1: Ihr wollt am Donau-Ufer grillen und auch übernachten. Mit dem Auto fahrt ihr so weit wie möglich an das Ufer heran.

In Grünanlagen ist das Autofahren nicht erlaubt, warnt die Wasserschutzpolizei in Deggendorf. Die Zufahrten für Dienst- und Rettungsfahrzeuge müssen frei bleiben. Parkt eure Autos nur auf ausgewiesenen Parkplätzen oder befestigten Flächen. Solche Feste muss übrigens die zuständige Gemeinde genehmigen. Außerdem muss der Grundstückseigentümer sein Einverständnis geben. In Naturschutzgebieten sind Veranstaltungen aber generell verboten.

Situation 2: Ihr stellt ein Zelt auf.

Zelten ist an Ufern generell verboten. Sonnensegel und andere Schattenspender dürft ihr aufstellen, aber nicht, um darunter zu übernachten.

Situation 3: Das Autoradio läuft.

Nehmt auf Tiere und Passanten Rücksicht! Achtet besonders in Naturschutzgebieten auf einen gemäßigten Lärmpegel - zum Schutz brütender Tiere. Zudem sind während der Dämmerungszeit die meisten Wildtiere aktiv und besonders leicht aufzuscheuchen.

Situation 4: Nachdem das Zelt sicher steht, habt ihr Hunger, packt euren Grill aus und stellt ihn auf die Wiese.

Grillen ist laut Informationen der Wasserschutzpolizei erlaubt. Achtet aber darauf, dass die Grasnarbe der Wiese, also die Pflanzendecke, nicht beschädigt wird. Das begünstigt beim nächsten Hochwasser, dass der Boden mehr abgetragen wird. Um dem vorzubeugen, sollte zwischen eurem Grillbehälter und dem Boden ein Abstand von mindestens 20 Zentimeter sein.

Situation 5: Nachdem alle satt sind, lasst ihr den Einweggrill einfach auf der Wiese stehen. Etwas Rauch steigt auf.


Lasst weder ein Feuer noch glühende Kohlen unbeaufsichtigt. Nach dem Grillen müsst ihr die Kohlen komplett mit Wasser oder Erde löschen.

Situation 6: Die Plastikverpackung der Würstchen, Zucchinireste und leere Tetra Paks liegen neben einem Gebüsch.

Lasst keine Abfälle und auch kein Brennmaterial zurück! Denn Liegengebliebenes lockt Ratten und Wespen an.

Situation 7: Einer von euch lässt eine Flasche fallen, die zerbricht. Anstatt die Scherben einzutüten, lasst ihr sie einfach liegen. Die anderen werfen ihre geleerten Bierflaschen in die Donau.

Wenn ihr Müll oder andere Gegenstände hinterlasst, können andere durch euer Versäumnis verletzt werden. Das Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit fordert: Sammelt Scherben und andere spitze oder kantige Gegenstände ein und entsorgt sie. Verlasst einen Platz stets so, wie er von Natur aus war.

Situation 8: Es dämmert und kühlt ab. Für euer Lagerfeuer brecht ihr Äste von umliegenden Sträuchern und Bäumen ab, werft die Holzstücke auf einen Haufen und zündet ihn an.

Grillen an der Donau ist zwar erlaubt, offene Feuer aber sind verboten, so die Wasserschutzpolizei in Deggendorf. Das gilt besonders bei Feuerstellen, die die Grasnarbe durch Brandstellen beschädigen. Zudem dürft ihr keine Holzteile von lebenden Vegetationen abbrechen. Um Holz sammeln zu dürfen, braucht ihr eine Genehmigung des Waldbesitzers. Lagerfeuer sollten stets auf steinigem oder erdigem Untergrund und nicht auf Gras sein. Im Sommer sind Wiese, Sträucher und Bäume trocken, weshalb sie schnell Feuer fangen können. Haltet einen Abstand von zehn Metern zu leicht Entflammbarem ein.

Situation 9: Um nicht so viel mit nach Hause nehmen zu müssen, werft ihr immer wieder Verpackungen in das offene Feuer.

Wenn ihr Kunststoffe oder feuchtes Holz verbrennt, können schädliche Rauchgase entstehen. Entsorgt Abfälle lieber in aufgestellten Tonnen oder zu Hause.

Situation 10: Am nächsten Morgen werdet ihr von Männern in Uniform geweckt. Passanten hatten Wildcamper und ein verwüstetes Donau-Ufer gemeldet.

Wenn ihr über mehrere Tage campt oder euch uneinsichtig zeigt, könnt ihr bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd in Würzburg angezeigt werden. Bei weniger schweren Verstößen kommt laut Wasserschutzpolizei meist nur ein Bußgeld auf euch zu. Außerdem kann euch die Gemeinde die Säuberungskosten in Rechnung stellen.

Infos findet ihr unter www.stmug.bayern.de/umwelt.