Filmtipp
Gruselfilm für Jung und Alt - "Gänsehaut"
16. Februar 2016, 16:39 Uhr aktualisiert am 16. Februar 2016, 16:39 Uhr
Unbeholfen öffnet Zach das Buch in seinen Händen und lässt es fallen. Hannah, seine Nachbarin, weicht erschrocken zurück und schreit. Plötzlich taucht ein bärenähnliches Wesen mit weißem Fell auf. "Der Schneemensch", brüllt Zachs Freund Champ. Das Wesen reißt eine Hauswand nieder und flüchtet. Damit beginnt das Chaos im Film "Gänsehaut", der seit 4. Februar in den deutschen Kinos läuft.
Eigentlich erwartet Zach (Dylan Minnette) nicht viel von seinem neuen Wohnort. Mit seiner Mutter zieht er in ein langweiliges Kaff namens Greendale. Was ihm anfangs nicht gefällt, wird später sein Leben verändern. Denn er wohnt neben dem sonderbaren Autor R. L. Stine (Jack Black), dessen "Gänsehaut"-Romane sich weltweit erfolgreich verkaufen. Zach freundet sich mit dessen Tochter Hannah (Odeya Rush) an. Doch das stört den verbitterten Autor und so sperrt er seine Tochter weg. Weil Zach eines Nachts Schreie aus dem Nachbarhaus hört, bricht er kurzerhand mit seinem Freund Champ (Ryan Lee) ein. Im Büro des Autors werden sie von Hannah überrascht. Dort entdecken sie auch das dunkle Geheimnis von R. L. Stine: Die Monster, von denen seine Bücher erzählen, gibt es wirklich. Weil er über sie schreibt, sperrt er sie zwischen den Seiten ein. Unwissend öffnet Zach eins der Bücher: Er befreit den Schneemenschen, der im Haus wütet und vor seiner Flucht noch andere Bücher öffnet. Zusammen mit R. L. Stine versuchen Zach und seine Freunde, die Stadt vor den befreiten Wesen zu retten.
Mit "Willkommen im Haus der Toten" begann 1992 die Buchreihe "Gänsehaut" des Schriftstellers R. L. Stine. Seither sind 70 Romane in dieser Reihe erschienen, die sich nach der "Harry Potter"-Saga zur zweiterfolgreichsten Jugendbuchreihe entwickelte. Schon öfter war eine Verfilmung der Bücher angedacht. Erst 15 Jahre nach der ersten Idee wurde das Projekt jetzt verwirklicht. Herausgekommen ist ein 3D-Film, der die Monster aus R. L. Stines Büchern in eine spannende Rahmenhandlung einbaut.
Mittendrin: R. L. Stine als Figur, gespielt von Jack Black. Der Schauspieler ist genau der Richtige für die Rolle des Schriftstellers. Der begegnet allen Figuren anfangs mit schlechter Laune. Denn er fühlt sich missverstanden, schließlich werden seine Romane ständig mit Werken von Stephen King verglichen.
Es dauert ein bisschen, bis sich die übrigen Schauspieler in die leicht gruselige Komödie einfinden. Für Lacher sorgen dabei Anspielungen auf Horrorfilm-Klischees und zwei tollpatschige Charaktere: Zachs Kumpel Champ und seine Tante Lorraine (Jillian Bell). Sie stolpern von einem Fettnäpfchen ins nächste und geben dem Film kindlichen Charme. So verdauen Zuschauer Szenen besser, in denen sie erschreckt werden.
"Gänsehaut" ist ein leichter Film mit tollen Animationen, den sich Jung und Alt gleichermaßen anschauen können. Die gut gemachte Filmmusik trägt ebenso dazu bei wie die anklingende Liebesgeschichte zwischen Zach und Hannah. Nur das Finale kommt zu schnell, deswegen verfehlt der Film ein wenig seinen Höhepunkt. Trotzdem lohnt sich der Kinobesuch - auch für alle, die noch nie ein "Gänsehaut"-Buch in der Hand hatten.