Ein technischer Beruf, bei dem man auch mal schwer heben muss oder dreckig wird, ist nichts für Mädchen? Stephanie Gottswinter aus Oberviehbach beweist das Gegenteil. Sie hat eine dreijährige Berufsausbildung zur Medientechnologin Druck abgeschlossen - und das nicht irgendwie, sondern mit dem bundesweit besten Ergebnis in ihrem Fach.

"Ich finde ja nicht, dass das ein Männerberuf ist", sagt die 19-Jährige selbstbewusst. In ihrer Berufsschulklasse waren die Jungs zwar in der Überzahl, aber das sei nie ein Problem gewesen, erzählt sie. Den Beruf und ihren Ausbildungsbetrieb, das Papierwerk Landshut Mittler, hatte sie bei einem Praktikum kennengelernt und sich gleich darauf für die Lehrstelle beworben. Die Zeit der Ausbildung war für sie dann fordernd, aber immer spannend. "In der Berufsschule habe ich mich leichtgetan", sagt Gottswinter. "Ich fand einfach alles interessant." Eine Herausforderung war für sie aber doch der Schritt in die Berufspraxis mit vielen neuen Aufgaben und der verantwortungsvollen Arbeit an den großen Druckmaschinen. Aber auch hier hat sie sich erfolgreich geschlagen, was wohl an ihrem eigenen Anspruch liegt: "Ich wollte die Ausbildung nicht einfach nur durchlaufen, sondern ich wollte es wirklich gut machen. Das war mir wichtig." Das Abschlussergebnis als bundesbeste Medientechnologin Druck zeigt, dass sie diesem Anspruch gerecht geworden ist.

Nach Abschluss der Ausbildung ist sie dem Papierwerk Landshut treu geblieben. Sie will hier jetzt erst einmal weiterarbeiten und noch mehr Praxiserfahrung sammeln. "Man lernt ja trotzdem noch jeden Tag dazu", sagt Gottswinter. Und das passt zu ihrer Empfehlung für andere, die einen ebenso guten Abschluss erreichen wollen wie sie selbst: "Man muss einfach immer dabei blieben - dann läuft das auch mit der Ausbildung."