200. Ausgabe der Freistunde-Zeitung
Leonie Stoffels über ihre Zukunftswünsche
17. Juli 2020, 14:34 Uhr aktualisiert am 17. Juli 2020, 14:34 Uhr
Je älter man wird, umso weniger materielle Wünsche hat man, findet Leonie Stoffels. Was sie sich wünscht.
Während man sich früher beim Kerzenauspusten am Geburtstag noch gewünscht hat, dass sich die schöne Barbiepuppe im Geschenk versteckt, werden meine Wünsche immer abstrakter. Auf die jährliche Frage, was ich mir zum Geburtstag oder zu Weihnachten wünsche, weiß ich immer weniger Antworten.
Man hat irgendwann alles, was man braucht. Ich will von diesem First-World-Problem wegkommen. Es gibt wichtigere Dinge, die man sich wünschen kann. So entwickelten sich aus meinen Wünschen Herzensangelegenheiten, die an all meine Mitmenschen gerichtet sind.
Momentan wünsche ich mir, dass meine Freunde und Familie gesund bleiben und sich unser Alltag bald wieder normal anfühlt. Ich wünsche mir, dass man nicht nur bei einer Pandemie rücksichtsvoll mit allen anderen umgeht, sondern das immer tut. Dass auf unserer Welt keiner mehr nach seiner Hautfarbe beurteilt wird, sondern aufgrund seines Charakters. Dass weitreichende falsche Entscheidungen von Politikern nicht meine Zukunft gefährden. Dass ich lerne, jeden schönen Moment zu genießen. Dass ein Kind auf den Philippinen nicht nach den Resten einer Barbiepuppe im Müll suchen muss, sondern sich auch einfach eine wünschen kann, die es geschenkt bekommt.
Irgendwann hilft es aber nicht mehr, seine Augen noch so fest zusammenzukneifen, damit der Wunsch in Erfüllung geht. Gegen die großen Probleme auf der Welt muss man seinen Worten Taten folgen lassen.
Leonie Stoffels (17, aus Perkam):
Mein größter Wunsch ist es, noch so viel wie möglich in meinem Leben von der Welt sehen zu dürfen.
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