Fernsehen

Neue "Voice"-Staffel beginnt: Eine Chance, keine Garantie


Die Musiker (von links nach rechts) Andreas Bourani, Smudo, Stefanie Kloß, Michi Beck und Rea Garvey sind die Coaches der Castingshow "The Voice of Germany".

Die Musiker (von links nach rechts) Andreas Bourani, Smudo, Stefanie Kloß, Michi Beck und Rea Garvey sind die Coaches der Castingshow "The Voice of Germany".

Deutschlands derzeit wohl spektakulärste Castingshow steht wieder in den Startlöchern. "The Voice of Germany" will bis in den Dezember hinein nach der besten Stimme Deutschlands fahnden.

Ivy Quainoo, Nick Howard, Andreas Kümmert und Charley Ann Schmutzler: Das sind die bisherigen Gewinner der hochgelobten Musikshow "The Voice of Germany". Alle vier machen noch heute Musik, ziehen mehr Publikum an als noch als Hobby-Sänger. Aber die ganz großen Charterfolge waren eher eine Seltenheit. Schafft die neue "Stimme Deutschlands" nun den großen Durchbruch? Die fünfte Staffel startet an diesem Donnerstag (20.15 Uhr) auf ProSieben.

Die Coaches, die die Talente bis zum Finale im Dezember unter ihre Fittiche nehmen, machen aber keinen Hehl daraus: einen dauerhaften Erfolg kann und will das Format nicht garantieren. "Wir versprechen nicht 60 Talenten eine 20-jährige Karriere. Auch der Gewinner hat bloß eine Chance", sagt Neuzugang Andreas Bourani der Deutschen Presse-Agentur. "Selbst wir müssen uns als Künstler immer wieder neu profilieren und ein gutes Album liefern."

Ähnlich sieht es Kollege Michi Beck von den Fantastischen Vier, die selbst seit 25 Jahren erfolgreich im Business sind. "Nur weil du diese Show gewinnst, heißt es noch nicht, dass du jetzt automatisch Popstar bist und dein ganzes Leben lang Musik machen wirst. Das musst du wirklich wollen."

An den Stimmen liegt es jedenfalls nicht, wenn die vorderen Chartplatzierungen ausbleiben. Denn das musikalische Niveau ist auch in der neuen Staffel hoch. Und auch andere Castingshows bringen in der Regel keine großen Stars hervor.

Die "Voice"-Kandidaten, die sich in mehreren Runden beweisen müssen, bevor sie es in die Liveshows schaffen, bekommen durch die Sendung zumindest einen guten Einblick ins Musikgeschäft. "Die Talente gehen in wenigen Wochen durch ein Wechselbad der Gefühle, das wir als Musiker auch alle durchgemacht haben", erklärt der irische Rockmusiker Rea Garvey.

"Und ganz egal, ob sie am Ende gewinnen oder nicht: Nach der Show fängt diese Achterbahnfahrt wieder an. Aber die Kandidaten haben mehr Kraft bekommen durch die Show, sie haben viel gelernt." Garvey betont, dass zahlreiche ehemalige Kandidaten, die bereits in früheren Runden ausgeschieden waren, heute von der Musik leben.

Auch dank der Tipps, die die erfahrenen Sänger auf den roten (und in dieser Staffel brandneuen) Stühlen den Nachwuchssängern mit auf den Weg geben. Auch in dieser Staffel gehen die Coaches Garvey, Bourani, die "Fantastischen Zwei" Beck und Smudo und Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß mit ihren Teams auf einen Kennenlern-Trip.

Die gemeinsame Zeit ist auch für die Stars wertvoll. "Es ist wahnsinnig interessant, wie junge Talente zur Musik kommen, welche Idole sie haben und wie sie Musik konsumieren. Wir hatten damals Musikfernsehen und sind in den nächsten Plattenladen gegangen. Das hat sich heute geändert", erklärt Smudo.

Die Gesangsgeneration 2.0 hofft durch das analoge Fernsehen auf den Sprung ins Musikgeschäft. Dass sie dort auch bleiben, haben sie aber selbst in der Hand. "Du kannst den ersten Hype um "The Voice" natürlich mitnehmen. Aber wenn du dabeibleiben möchtest, musst du selber Songs schreiben, dir in deine Seele gucken lassen und Musik leben", sagt Beck.