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Trainieren wie die Samurai
14. September 2010, 9:46 Uhr aktualisiert am 14. September 2010, 9:46 Uhr
Der Begriff "Shinkendo" setzt sich dabei aus den drei japanischen Wörtern "shin" (= ernsthaft), "ken" (= Schwert) und "do"(= Weg) zusammen. Eine mögliche Übersetzung lautet daher "Weg des ernsthaften Schwerts".
Dies zeigt auch die Voraussetzungen, die man für diese Sportart benötigt: Man muss konzentriert und aufmerksam bei der Sache sein und sollte stets ernsthaft bleiben, sodass das Verletzungsrisiko minimal bleibt. Trainiert wird im "Shinkendo" natürlich keinesfalls mit scharfen Waffen, sondern mit schweren Übungs-Schwertern aus Holz, den sogenannten "Bokken".
"Shinkendo" lebt dabei von fünf gleichrangigen Strömen. Dazu gehören die normalen Übungen mit dem Schwert: "Suburi". Außerdem die verschiedenen Wege das Schwert zu ziehen, "Battoho" genannt, und verschiedene "Katas", also Kampftechniken. Zudem gibt es noch die als "Tachiuchi" bezeichneten Übungskämpfe. Auch Schnitttests, die in der Fachsprache "Tameshigiri" heißen, gehören zum "Shinkendo". Allerdings dürfen letztere keine Anfänger machen, da hier scharfe Waffen verwendet werden. Generell handelt es sich bei "Shinkendo" um eine Kampfsportart, die mit viel Besonnenheit ausgeübt wird.
Alte Kampfkünste ganz neu
Dadurch bleibt das Verletzungsrisiko sehr gering und liegt deutlich unter dem anderer Sportarten, wie etwa dem verwandten "Kendo". Denn auch wenn es sich bei "Shinkendo" um eine relativ neue Kampfsportart handelt, basiert sie auf den jahrhundertealten Traditionen und Kampftechniken der Samurai. Gegründet wurde das klassische "Shinkendo" von Kaiso Toshishiro Obata.
Dieser hat verschiedene, im Laufe der Jahrhunderte voneinander getrennte, Kampfkünste erneut zusammengefasst und mit seinen eigenen technischen Neuerungen versehen. "Shinkendo" ist also ein historisch sehr genauer japanischer Kampf-Stil, welcher bei ernsthaftem Training schlussendlich zu zwei Zielen führt: Erstens der Erlangung praktischer Fähigkeiten und zweitens dem Verständnis der klassischen Kampfkunst. Körper und Geist beeinflussen sich im "Shinkendo" gegenseitig.
Die Harmonie zwischen den beiden soll durch das Training erreicht und gewahrt werden. Insofern handelt es sich bei "Shinkendo" nicht nur um eine Kampfsportart, sondern auch um eine Lebenseinstellung, die sich auf viele Alltagssituationen anwenden lässt.
Dementprechend aktuell ist "Shinkendo" auch noch in der heutigen Zeit. Ausgeübt werden kann diese Kampfkunst auch in einem Dojo in Straubing, einem von insgesamt nur sieben Dojo in ganz Deutschland. Mitmachen kann grundsätzlich jeder, der Interesse an "Shinkendo" hat. Vorkenntnisse aus anderen Kampfsportarten sind hilfreich, aber nicht erforderlich.
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PÄPP-INFO
Battoho Kämpferische Formen des Schwertziehens
Bokken Übungsschwerter aus Holz
Dojo Shinkendo-Verein - in ganz Deutschland gibt es nur sieben Dojo. Einer davon ist in Straubing.
Gi Karate-Anzug. Anfänger dürfen aber auch in Sportkleidung trainieren.
Kata Kampftechnik
Shinkendo Weg des ernsthaften Schwertes
Kaiso Toshishiro Obata Gründer des Shinkendo; lebt in Los Angeles.
Suburi Verschiedene Schwertschwingübungen.
Tachiuchi Ein komplexes System von Übungskämpfen untereinander.
Tameshigiri Schnitttests oder Schwertprobe - Stroh und Bambus wird zerschnitten.