Buch-Tipp

„Von hier betrachtet sieht das scheiße aus“ von Max Osswald


"Von hier betrachtet sieht das scheiße aus", Max Osswald, dtv, 336 Seiten.

"Von hier betrachtet sieht das scheiße aus", Max Osswald, dtv, 336 Seiten.

Max Osswald zeigt mit seinem Debütroman, dass er auch als Autor richtig gut ist.

Können Comedians auch ernste Texte? Meist besser, als man denkt, wie etwa der Comedian, Autor und Poetry Slammer Max Osswald. Gehen seine Liveauftritte oft eher in Richtung Comedy, hat er sich für seinen Debütroman "Von hier betrachtet sieht das scheiße aus" ein sehr ernstes Thema gewählt: die Dauerüberforderung der jungen Leute durch unsere Gesellschaft. Und das ist richtig spannend, emotional und - zumindest an manchen Stellen - auch ziemlich witzig geworden. Wenn man schwarzen Humor mag.

Darum geht's: Zwar ist Ben Schneider gerade erst 29 Jahre alt, von seinem Leben hat er die Schnauze aber gestrichen voll. Aufstehen, arbeiten, Sorgen machen, mehr arbeiten, sterben - so kommt ihm seine Zukunft vor. Die Vorgesetzten in seinem Job als Wirtschaftsprüfer hasst er mindestens genauso wie seine Arbeit. Und die einzige Person, die ihm etwas näher steht, ist Tobi, der ihn regelmäßig mit Drogen versorgt.

Der hat auch eine "super" Idee, wie Ben aus der Sache rauskommen könnte: indem er sich einen Auftragskiller besorgt. Gesagt, getan, und ehe er es sich versieht, hat Ben nur noch 50 Tage zu leben. Doch die verändern alles und auf einmal will Ben gar nicht mehr so schnell unter die Erde kommen.

Fazit: "Von hier betrachtet sieht das scheiße aus" ist fies, düster, emotional und an der einen oder anderen Stelle trotzdem richtig witzig. Aufgrund des heftigen Themas und der doch sehr erwachsenen Wortwahl bekommt das Buch eine Leseempfehlung ab 16 Jahren.

Wer sich nicht sicher ist, ob das Buch für ihn nicht etwas zu direkt ist, sollte sich auf jeden Fall erst die Online-Leseprobe auf der Website des dtv-Verlags anschauen. Wer sich traut, bekommt bei "Von hier betrachtet sieht das scheiße aus" eine spannende Achterbahnfahrt der Emotionen, die den Leser so schnell nicht mehr loslässt. Gerne mehr davon!

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch Leser, die Freischreiben-Autoren. Mehr zur Freistunde unter freistunde.bayern.