Einfach erklärt
Weich, warm und weiß: So entsteht ein Kissen
17. März 2016, 12:01 Uhr aktualisiert am 17. März 2016, 12:01 Uhr
Für einen entspannten Schlaf: Wie aus winzigen Daunen und Federn tausende Bettdecken und Kissen werden.
Daunen und Federn soweit das Auge reicht: In der Produktionshalle der Betten Duscher GmbH schweben sie durch die Luft, bedecken Maschinen und Boden. Wie Schneeflocken. In der Bettwarenfabrik in Roding werden jährlich bis zu einer Million Tonnen Daunen und Federn verarbeitet. Damit befüllen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa 150.000 Bettdecken und 1,5 Millionen Kissen pro Jahr, wie Geschäftsführer Markus Brahmer mitteilt.
"In den kalten Monaten, also von Oktober bis März, herrscht Hochsaison", informiert Markus Brahmer. 70 Mitarbeiter sind im Schichtbetrieb beschäftigt. 98 Prozent der Daunen und Federn bekommt das Unternehmen aus China. Zusätzlich wird die Füllware aus dem osteuropäischen Raum bezogen. "Der verwendete Rupf kommt ausschließlich von geschlachteten Tieren", versichert er. 90 Prozent der verwendeten Federn stammen von Enten, der Rest von Gänsen.
Zum Füllen von Bettwaren werden in Europa vor allem Federn und Daunen von Wassergeflügel verwendet. Dieses Naturprodukt bietet die Eigenschaften Wärmeisolation, Atmungsaktivität, Elastizität und Feuchtetransport bei geringem Gewicht. Die Kunden, meist Discounter sowie Möbel- und Handelsketten, können Kopfkissen und Steppdecken in verschiedenen Qualitäten und Ausführungen bestellen. Die Rodinger Firma beliefert in erster Linie Kunden in Deutschland und in Nachbarländern.
Bilderstrecke oben zum Durchklicken: So werden aus Federn Decken und Kissen.
Alles rund um Daunen und Federn
Was sind Daunen?
Die Daune sieht aus wie eine feine Schneeflocke. Sie ist ein dreidimensionales Gebilde. Aus dem kaum sichtbaren Kern wachsen strahlenförmig seidenweiche Daunenbeinchen heraus mit feinen Verästelungen, die eine Menge Luft speichern. Eine Daune wiegt nur etwa 0,001 bis 0,002 Gramm. Für ein Kilo braucht es eine halbe bis eine Million Daunen.
Woher kommen die Daunen?
Daunen sind das Untergefieder des Wassergeflügels, also der Gänse und Enten. Daunen wachsen unter dem äußersten Schutzgefieder und sind im Brustbereich am häufigsten.
Was sind Federn?
Die Feder bildet den äußeren, hauptsächlichen Schutz des Tierkörpers. Sie ist flach und zweidimensional. Sie hat einen durchgehenden Kiel, von dem zu beiden Seiten weiche Federhärchen abzweigen.
Was unterscheidet Daunen von Federn?
Vor allem haben sie eine unterschiedliche Struktur. Die Daune ist eine völlig eigene Gattung. Sie ist nicht etwa eine junge oder kleine Feder, und sie entwickelt sich auch niemals zu einer Feder. Die Daune hat keinen Kiel, sondern nur einen punktförmigen Kern, wodurch sie viel elastischer ist. Daunen sind leichter als Federn. Da sie dreidimensional sind, haben sie mehr Volumen oder Füllkraft.
Wie können so leichte Daunen so gut isolieren?
Wegen ihrer dreidimensionalen Struktur und ihrer Fähigkeit, diese stets wiederherzustellen, schließt eine Daune im Verhältnis zu ihrem Gewicht eine große Menge Luft ein. Eine gute Daune hat etwa zwei Millionen flauschige Daunenbeinchen, die verzahnt ineinandergreifen. Sie bilden so eine Schicht nicht wärmeleitender Luft, die vor Kälte schützt. Daunen sind sehr elastisch. Man kann sie quetschen oder zusammendrücken. Werden sie gründliches aufgeschüttelt, erreichen sie schnell ihre alte Form.
Welches Geflügel liefert die besten Daunen?
Größere Daunen sind die besten Daunen. Sie stammen von großen, ausgewachsenen Vögeln. Darum liefern Gänse gewöhnlich die beste Qualität. Auch große Enten liefern gute Daunen, doch zeigt eine Gänsedaune unter dem Mikroskop einen leicht unterschiedlichen Aufbau. Die größere Gänsedaune ist in der Tendenz stärker und hat mehr Füllkraft.