14. August 2009, 20:36 Uhr
aktualisiert am 14. August 2009, 20:36 Uhr
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Redaktion idowa
Moosburg. Wer träumt nicht davon. Einmal aus dem Alltagstrott aussteigen und sich sich die schönsten Orte dieses Planeten anschauen, ferne Länder und fremde Kulturen, die man schon immer besuchen wollte. Für zwei Moosburger wird dieser Traum bald Wirklichkeit. Imke Hansen und ihr Freund Andreas Goldbrunner werden Mitte August auf Weltreise gehen. Ein Jahr lang touren sie durch die entlegendsten Winkel der Erde.
"Vier Jahre lang haben wir darüber geredet", sagt Imke, irgendwann sei es dann immer konkreter geworden, "und jetzt wird unser Plan Realität". Die 27-Jährige hat bereits dreimal ein Auslandssemester gemacht, weiß also schon, wie es ist, für einige Zeit nicht in der Heimat zu sein. Ganz im Gegensatz zu Andreas. "Ich war immer neidisch auf diejenigen, die ständig irgendwo unterwegs waren", erzählt er. Für ein, zwei Wochen im Urlaub sei er natürlich schon öfter gewesen. Nun freue er sich aber "auf das Gefühl, zu wissen, nicht schon bald wieder heim fahren zu müssen".
Erste Station: Moskau Die ersten paar Wochen ihres Trips haben die beiden schon geplant. Los geht's am Dienstag, 18. August, mit einem Flug in die russische Hauptstadt Moskau. Dort verbringen sie zwei Tage, ehe es mit dem Zug nach Irkutsk in Sibirien geht. Etwa 72 Stunden werden sie dafür brauchen. Weil es deutlich billiger ist, haben sie Tickets der dritten Klasse gebucht. "Die haben in dem russischen Reisebüro vielleicht ein komisches Gesicht gemacht", sagte Andreas. Gut möglich, dass sich die beiden Moosburger mit Hühnern das Abteil teilen müssen.
Zwei Wochen verbringen die beiden am Baikalsee, dem mit mehr als 25 Millionen Jahren ältesten Süßwassersee der Erde, und anschließend weitere zwei Wochen in Ulan-Bator, der Hauptstadt der Mongolei. Danach lassen sich die Weltenbummler treiben. Zwar haben sie eine ungefähre Route im Kopf, doch gebucht haben sie noch nichts. Sie wollen immer das billigste Transportmittel benutzen, schließlich muss man auch ein bisserl auf die Reisekasse achten.
Es könnte mit der Transsibirischen Eisenbahn weitergehen nach Peking/China. "Ich würde auch gern Shanghai und Pjongjang sehen", sagt Imke. Die weiteren Stationen werden Staaten in Südostasien sein, wie Laos, Kambotscha, Malaysia oder Indonesien. Weil Imke und Andreas dann nach Australien weiterreisen wollen, soll es vorher noch nach Bali gehen. "Dort gibt es günstige Flüge nach Australien", sagt Andreas.
Geburtstag feiern in "Down Under" In "Down Under" wollen sie vier bis sechs Wochen bleiben. "Wahrscheinlich mieten wir uns ein Auto", meint Andreas. Imke würde auch gern in den Süden Australiens fahren. "Weihnachten feiern wir in Sydney am Strand", erzählt Imke. Am 26. Dezember um 18 Uhr treffen sie sich nämlich mit einer dort lebenden Bekannten. "Sie hat ihren 40. Geburtstag und hat uns zum Essen eingeladen." Den nächsten Termin haben die beiden in Neuseeland, wo sie in Aukland wahrscheinlich Freunde von Andreas besuchen. Außerdem könnte es sein, dass sie dort einen seiner früheren Kollegen treffen, der zeitgleich ebenfalls eine Weltreise macht, nur in die andere Richtung.
Teller waschen auf dem Südsee-Kutter? Spätestens Ende Januar soll es dann nach Südamerika gehen. Da die Flüge von Australien oder Neuseeland dorthin sehr teuer sind, haben die beiden andere Pläne. "Ich würde am liebsten mit einem Schiff über die Südsee rüber schippern", sagt Andreas und fügt süffisant an: "Vielleicht können wir ja auf so einem Kutter arbeiten."
Die restlichen sieben Monate ihrer Weltreise wollen Imke und Andreas in Lateinamerika verbringen. Patagonien. Buenos Aires, Santiago de Chile, Ecuador, Peru, Amazonas-Gebiet, die Anden - nur einige Ziele, die sie ansteuern. "Die Galapagos-Inseln wären toll", sagt Andreas. Übernachten können sie oft bei Bekannten, denn "Freunde haben wir überall". Imke würde beispielweise gerne "nochmal nach Panama fahren und in Costa Rica meine Gastmutter besuchen". Nur nach Kolumbien dürfen sie nicht reisen. "Das hat uns die Mama verboten", erzählt Imke.
Briefwahl aus der weiten Welt Die Planung einer Weltreise ist zeitaufwendig. Zahlreiche Impfungen haben die beiden schon erhalten und viele Unterlagen galt es auszufüllen, zum Beispiel für die Auslands-Krankenversicherung. Jetzt muss nur noch gepackt werden. "Jeder nimmt einen großen und einen kleinen Rucksack mit", sagt Andreas. Da heißt es platzsparend schichten.
Eines allerdings können sie definitiv nicht mitnehmen: Wahlunterlagen. Doch wenn am 27. September der Bundestag gewählt wird, dann geben auch Imke Hansen und Andreas Goldbrunner ihre Stimmen ab. "Wenn die Briefwahl-Unterlagen kommen, schickt sie uns meine Mama dorthin, wo wir gerade sind", betont Imke.