Carolin Dumler ist 22 Jahre alt, kommt aus Deggendorf und hat gerade ihr Studium beendet. Soweit, so gewöhnlich. Als Karolina Alexandrova vereint sie auf Instagram über 90 000 Follower hinter sich und kann von ihrem Beruf als Bloggerin leben. Wie sie das geschafft hat? Mit Glück und Ausdauer.

Carolins Geschichte beginnt vor sechs Jahren. Sie ist auf Sprachreise in den USA. Dort ist Instagram damals schon eine beliebte App. Carolin benutzt sie zum Bilder bearbeiten und lädt hin und wieder ein Foto auf ihr Profil. Zurück in Deutschland ist sie in der Region eine der ersten, die auf Instagram aktiv ist. Durch Bekannte und Freunde bekommt sie aus Stadt und Region schnell Follower hinzu und schafft die ersten Tausend. Instagram ist aber zu der Zeit nicht mehr als ein Hobby. "Die meisten Bilder damals habe ich aus dem Urlaub gepostet und mir auch keine weiteren Gedanken gemacht", blickt die 22-Jährige zurück.

Sich um die Reichweite kümmern

Carolin und ihre Bilder kommen an, sie ist zur richtigen Zeit auf der richtigen Plattform. Als sie 25 000 Follower hat, fährt sie zum ersten Blogger-Event. Firmen werden auf sie aufmerksam, erste Kooperationen entstehen. Instagram nimmt mehr Platz in Carolins Leben ein, ihr Kanal wird größer und die Plattform in Deutschland bekannter. Sie kümmert sich auch um ihre Reichweite, markiert große Kanäle, liked andere Fotos, kommentiert.

Welche Inhalte macht Carolin auf Instagram? "Ich liebe es zu reisen! Davon poste ich viele Fotos", sagt die 22-Jährige. Weiteres großes Thema: Mode und Beauty. Viele dieser Bilder entstehen durch Kooperationen. Carolin wirbt für ein Produkt, zum Beispiel Make-up oder ein Hotel, und bekommt dafür Geld.

Eine klare Regel für Kooperationen

Immer wichtig dabei: Diese Beiträge als Werbung zu kennzeichnen. So erkennen ihre Follower, welcher Beitrag bezahlt ist. Für Sponsoren hat Carolin eine klare Regel: "Ich werbe nur für etwas, hinter dem ich auch selbst stehe, das mir gefällt."

Von dem Geld, das sie durch Werbung verdient, kann Carolin mittlerweile gut leben. Sie betreibt auch einen Blog mit ähnlichen Inhalten wie auf Instagram: www.karolinaalexandrova.de. Ein zweites Standbein, sollte Instagram mal nicht mehr laufen. Carolin ist von Beruf nun Bloggerin.

Wie sieht ein Arbeitstag einer Bloggerin aus? "Einen geregelten Alltag gibt es eigentlich nicht", sagt Carolin. "Es ist auf jeden Fall sehr zeitaufwendig, aber macht sehr viel Spaß." Täglich erreichen sie viele E-Mails mit Anfragen, Termine werden vereinbart, Postings geplant. "Im Schnitt bin ich bei mindestens drei Events in der Woche." Das ist zum Beispiel eine Shop-Eröffnung, bei der Carolin dann Fotos macht oder eine Instagram-Story.

Wie fühlt es sich nun an, mehr als das doppelte an Followern zu haben als die eigene Heimatstadt Deggendorf Einwohner (rund 36 000) hat? Carolin erschrickt ein wenig, als sie diesen Vergleich hört: "Das ist schon der Wahnsinn. Doch es fühlt sich immer noch an, wie mit zehn Followern." Aber Unterschiede muss es doch geben? "Klar, es interessieren sich viel mehr Menschen für mich, aber richtig realisieren kann ich das immer noch nicht."

Karolina Alexandrova: Warum Carolin Dumler sich so auf Instagram nennt

Wie bist du zu deinem Instagram-Namen gekommen?

Carolin Dumler: Mein früherer Name auf Instagram war "Madame Carolin". Ich hatte damals schon einigen Kontakt mit Managements und die fanden in meinem Namen keinen Wiedererkennungswert. Man könnte einfach Madame XY daraus machen...

Warum dann "Karolina Alexandrova"?

Meine Eltern kommen aus Russland und mein Vater heißt Alexander mit Vornamen. In Russland redet man sich gewöhnlich mit dem Vornamen und dem sogenannten Vatersnamen an. Dieser wird aus dem Vornamen des Vaters gebildet und ist bei mir "Alexandrova". Und Carolin wird im Russischen mit K geschrieben, daher dann "Karolina Alexandrova".