Niederbayern/Oberpfalz
Von schwarzen Schafen im "Blitzlichtgewitter"
4. April 2019, 14:01 Uhr aktualisiert am 4. April 2019, 15:12 Uhr
24 Stunden "Blitzlichtgewitter" auch in Niederbayern und der Oberpfalz. Im Vergleich zum Blitzermarathon 2018 wurde weitestgehend vorbildlich gefahren. Freilich gab es aber auch diesmal wieder den einen oder anderen Ausreißer.
An 70 verschiedenen Standorten wurde im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern 24 Stunden lang ganz genau aufs Tempo geschaut. Insgesamt wurden circa 15.200 Fahrzeuge mit stationären Geräten gemessen, 383 davon waren zu schnell dran. Zum Vergleich: beim Blitzermarathon 2018 waren es noch rund 16.500 Fahrzeuge, wovon 607 zu schnell waren. Schon allein anhand dieser Zahlen wird ersichtlich, dass es im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Raser gab. Auch mit Laserhandmessgeräten legten sich die Polizisten in Niederbayern wieder auf die Lauer. Dabei musste die Fahrweise von insgesamt 198 Verkehrsteilnehmern beanstandet werden. In Summe fällt das Resümee der niederbayerischen Polizisten duchweg positiv aus. "Die Beanstandungsquoten bei Geschwindigkeitsüberwachungen liegen üblicherweise deutlich höher. Daraus lässt sich folgern, dass sich der überwiegende Teil der Verkehrsteilnehmer vorbildlich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hielt", betont Polizeisprecher Stefan Gaisbauer. Insbesondere ein Autofahrer darf sich dieses Lob jedoch nicht an die eigene Fahne heften. Denn das schwarze Schaf Niederbayerns beim Blitzermarathon 2019 kommt diesmal aus dem Landkreis Landshut. Der Opel-Fahrer bretterte bei Landshut mit satten 157 km/h über die Piste der Staatsstraße 2045. Das Problem: erlaubt sind dort lediglich 70 km/h. Selbst schuld, jetzt wird's teuer. In Zahlen ausgedrückt: 600 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate lang kennt der Mann den Führerschein nur vom Hören-Sagen.
Auch in der Oberpfalz blitzte es 24 Stunden lang an allen Ecken und Enden. Insgesamt wurden dort deutlich weniger Fahrzeuge als in Niederbayern gemessen: 10.559 an der Zahl. Bei 365 davon zeigte der Tacho im "Foto-Finish" zu viel an. Doch auch hier ein zufriedenstellendes Resultat aus Sicht der Polizei, denn das sind in Summe "75 Raser weniger als noch im Vorjahr". Dass überhaupt ein Blitzermarathon stattfindet, hatte sich offenkundig nicht bis zu einem gewissen Motorradfahrer rumgesprochen - oder aber es war ihm alternativ einfach völlig egal. In jedem Fall heizte der Biker bei Barbing mit 133 km/h über die Staatsstraße 2660 - erlaubt sind dort 70 km/h. Dafür darf er nun anderen Motorradfahrern einen Monat lang nur zuschauen, denn seinen Führerschein verwahren derweil andere. Als Sahnehäubchen obendrauf gibt es noch zwei Punkte in Flensburg und ein Bußgeld von 275 Euro für diese "reife" Leistung.
Doch nicht nur Raser standen beim Blitzermarathon im Fokus. So mussten auch 74 Fälle geahndet werden, in denen Verkehrsteilnehmer entweder nicht angeschnallt waren oder aber bei voller Fahrt mit ihrem Handy rumhantierten.