Niederbayern TV gewährt Einblick

So wird beim Fernsehen gearbeitet


Die Sendeabwicklung bei der Arbeit.

Die Sendeabwicklung bei der Arbeit.

Fernsehjournalisten sind aus der medialen Berichterstattung nicht mehr wegzudenken. Doch wie entsteht eigentlich eine Nachrichtensendung? Die Kollegen von Niederbayern TV gewähren einen Einblick.

Der Anfang von allem: die Redaktionssitzung.

Der Anfang von allem: die Redaktionssitzung.

Der Morgen eines Fernsehjournalisten beginnt in der Regel mit der Redaktionssitzung. Unter der Leitung des an diesem Tag zuständigen Chefs vom Dienst (kurz: CvD) wird also die Vorgehensweise geplant. "So entsteht die Zusammenstellung der Sendung, also welche Beiträge, Talks und Kurznachrichten an diesem Tag im Programm sind", erklärt Helmut Brandl, CvD bei NIEDERBAYERN TV Deggendorf - Straubing. "Dementsprechend wird dann das Personal verteilt, also wer dreht welchen Bericht, wer schneidet was, wer moderiert die Sendung, und so weiter."

Recherchen und Vorarbeiten

Sobald ein Kollege ein Thema zugeteilt bekommen hat, macht er sich an die Recherche. Welche Interviewpartner kommen in Frage? Wo soll gedreht werden und muss dafür eine Genehmigung eingeholt werden?

An diesem Punkt der Produktion ist das Telefon DAS Arbeitsgerät der Wahl. Vorgespräche mit allen Beteiligten eines Beitrags, etwa dem Interviewpartner, sind hier zu leisten. Man lernt sich kennen, versucht, ein Gefühl für den Menschen zu bekommen, den man später vor der Linse haben wird. Gegebenenfalls holt der Journalist auch Drehgenehmigungen ein.

Manchmal ist man freilich auf schnelles Handeln angewiesen. Wenn ein Ereignis für die Öffentlichkeit wichtig und interessant ist, aber schnell gefilmt werden muss, dann ist Eile angesagt. Geht solch eine Meldung ein, wird kurzerhand ein Kollege bestimmt, der sich eine Kameratasche und einen Autoschlüssel greift und sofort losrennt. Manchmal ohne genau zu wissen, was ihn erwartet. Gerade das macht den Beruf auch so spannend. Kein Tag ist wie der andere. Und nicht selten wird eine abendliche Sendung erst wenige Minuten vor dem Ausstrahlen fertig geschnitten.

Drehvorbereitungen

Hat ein Journalist jedoch etwas mehr Zeit, dann geht es an die Hintergrundrecherche. Informationen werden gesammelt, um passende Fragen zu formulieren. Bereits jetzt entsteht die Idee, wie die jeweilige Geschichte erzählt werden könnte. Storytelling nennt man das.

Mit welchen Bildern wird das Thema am besten dargestellt? Ist es praktischer, mit einem Camcorder - also einer klassischen Videokamera - zu filmen, oder wird eine Systemkamera das bessere Ergebnis liefern? Immer öfter fällt die Wahl auf letztere Variante, die aussieht wie ein einfacher Fotoapparat, aber besonders gute Videos liefern kann. Auch Action-Kameras und Drohnen stehen zur Verfügung.

Hat sich der Journalist entschieden, wird das Equipment gepackt und auf geht es zum Dreh.

Reporter vor Ort

Andreas Reichelt geht als Reporter vor Ort den Stoff für einen Aufsager durch.

Andreas Reichelt geht als Reporter vor Ort den Stoff für einen Aufsager durch.

Am Drehort gilt es dann, verschiedene Arten von Aufnahmen zu machen. Während eines Beitrags oder einer Nachricht im Film (kurz: NiF) ist auch die Stimme des Redakteurs zu hören. Dieser Erzähler liefert Fakten oder führt Interviewpartner ein. Im Fachjargon nennt man das den Off-Text. Dieser wird mit Aufnahmen der Örtlichkeit und der Geschehnisse hinterlegt - sogenannte Schnittbilder.

Wenn diese Schnittbilder einen Interviewpartner erstmalig zeigen, um ihn dem Zuschauer vorzustellen, nennt man sie Antextbilder. All diese Aufnahmen werden zumeist von einem Stativ aus gefilmt. Beim Interview selbst ist noch die Wahl der Tonabnahme und der Beleuchtung relevant.

Wieder zurück im Sender

Das Videomaterial muss zu einem Beitrag geschnitten werden.

Das Videomaterial muss zu einem Beitrag geschnitten werden.

Mit all diesen Aufnahmen kehrt der Journalist dann zurück in den Sender und macht sich an die Redaktion. Im Videoschnitt werden Interview und Schnittbilder zu einem interessanten Beitrag zusammengefügt. Auch der Off-Text wird verfasst und anschließend von einem Sprecher - der sogenannten Station Voice - eingesprochen. Dazu geht es in das Tonstudio. Erst wenn die Schnittbilder mit dieser Erzählstimme versehen sind, ist der Beitrag fertig. Dieser wird dann vom CvD abgenommen und als Videodatei exportiert.

Lesen Sie den gesamten Artikel im NIEDERBAYERN TV Magazin, Ausgabe 10.

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Die Sendeabwicklung bei der Arbeit.

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Paul Klinzing beim Einsprechen des Off-Textes.

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Die Sendeabwicklung bei der Arbeit.

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So sehen Studios ohne digitalen Hintergrund aus.