Peter Ziegler, Gerd Aufleger und Johannes Hofmann sind die, die während der Laho Landshut am Samstagmorgen aufwecken - wenn es um 13 Uhr noch nötig ist. Offiziell schießen die drei Männer Böllerschüsse von der Burg, wenn etwas Besonderes bei der Laho ansteht.

Die drei Zunftmitglieder (allesamt mit Böllerschein) sind - natürlich immer mit Gehörschutz - öfters im Einsatz: Jeden Samstag mit sechs Schüssen zum Beginn des Altstadttreibens, Samstagabend beim Auszug aus der Wiesmahd gegen 23 Uhr mit drei Schüssen und am Sonntag zu Beginn des Hochzeitszugs mit sechs Schüssen sowie beim Ende der Ritterspiele mit drei Schuss.

Die Kanone ist auf der Schwedenwiese genau in Richtung der Martinskirche ausgerichtet - damit sich der Schall über die Stadt und den Turnier- sowie den Zehrplatz verteilt. Geschossen wird laut Peter Ziegler mit jeweils 90 Gramm Böllerpulver aus einer sogenannten Wenninger-Kanone, die 1954 gebaut wurde. Sie muss alle fünf Jahre zum TÜV, hat ein Kaliber von 150 mal 150 und steht sonst in Altdorf, wo Ziegler Mitglied bei der Krieger- und Soldatenkameradschaft ist.

Wenn nicht gerade Laho ist, böllert er dort bei Beerdigungen und beim Volkstrauertag, aber auch bei der Dult kommt die Wenninger-Kanone zum Einsatz. Übrigens ist in einem Schwarz-Weiß-Film aus dem Jahr 1962 des BR schon die Kanone zu sehen; damals wurde sie von Zieglers Vater bedient. Und auch zur echten Landshuter Hochzeit 1475 soll laut den Männern schon geböllert worden sein.