Gasteig
Ein Schritt in Richtung Sanierung
25. Juni 2019, 17:16 Uhr aktualisiert am 25. Juni 2019, 17:16 Uhr
Das Finale naht: Das Münchner Büro Henn soll den Gasteig sanieren
Nun steht fest, wer den Gasteig umbauen soll: das Münchner Architekturbüro Gunter Henn. Dies hat dem Vernehmen nach der Aufsichtsrat der Gasteig-GmbH beschlossen. Am Mittwoch berät darüber der Stadtrat. Die Zustimmung gilt als sicher.
Eigentlich war Henn bereits im Oktober 2018 mit dem Großprojekt betraut worden. Wegen eines Einspruchs der Mitbewerber (Wulf Architekten, Stuttgart und Auer Weber, München) musste aber das Vergabeverfahren wiederholt werden.
Ursache der Querelen war das unschlüssige Preisgericht, das statt eines Siegers drei gleichberechtigte erste Preise kürte. Außerdem drohte Streit mit den ursprünglichen Architekten des 1985 eröffneten Baus, der aber heutigen Ansprüchen nicht mehr genügt und dessen Haustechnik veraltet ist.
Die endgültige Entscheidung fällt der neue Stadtrat
Ganz ausgestanden ist das vermurkste Verfahren aber immer noch nicht. Denn der Vertrag mit Henn kann erst nach Ablauf einer 10-tägigen Rügefrist abgeschlossen werden. Danach beginnt die Planung der politisch umstrittenen Generalsanierung, die SPD und FDP zu teuer finden.
Diese Fraktionen - einschließlich des Oberbürgermeisters - wollen lediglich eine Sanierung, die den Betrieb aufrechterhält. CSU und Grüne stehen dagegen für eine große Lösung mit der Erneuerung der Bibliothek, neuen Räumen für die Volkshochschule, einem multifuktionalen Carl-Orff-Saal und einer akustisch optimierten Philharmonie.
Kernstück von Henns Idee ist eine Zusammenführung aller im Gebäude ansässigen Institutionen durch eine verlängerte Glashalle. Dieses Projekt war von Anfang an Favorit der städtischen Gasteig GmbH. Die ursprünglichen Urheber haben eine Zustimmung signalisiert. Nach einem Jahr Planung wird der neu gewählte Stadtrat im Sommer 2020 das weitere Vorgehen beschließen. Das kann eine sinnvolle Neukonzeption des Gebäudes sein, aber auch eine Sanierung des Status quo.
Womöglich droht dann unter dem Schock riesiger Kosten und anderer Sanierungen (wie etwa des Stadtmuseums) eine abgespeckte Lösung, die am Ende niemanden wirklich zufriedenstellen wird.