Regionalzug rammt Schwertransport
Albtraum am Bahnübergang! Zwei Tote, vier Schwerverletzte
5. November 2015, 23:59 Uhr aktualisiert am 5. November 2015, 23:59 Uhr
Albtraum am Bahnübergang bei Freihungsand (Kreis Amberg-Sulzbach)! Dort rammte am Donnerstag ein Personenzug einen Schwertransport.
Bei einem schweren Unglück auf einem Bahnübergang in Freihung in der Oberpfalz sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Vier Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht, teilte die Polizei in der Nacht zum Freitag mit. Sie schwebten nicht in Lebensgefahr.
Ein Lkw, der einen Militär-Lastwagen auf dem Tieflader transportierte, war an dem Bahnübergang aufgesetzt und dann von dem Zug gerammt worden. Der Zug habe den Transporter etwa 300 bis 400 Meter vor sich hergeschoben, sagte ein Polizeisprecher. Der Lastwagen steckte zunächst noch unter dem Zug fest.
Der vordere Teil des Zugs wurde durch den Aufprall zertrümmert. Beide Fahrzeuge gerieten in Brand. Sowohl die Lokführerkabine als auch der Führerstand des Lastwagens waren ausgebrannt. Der Militär-Lastwagen blieb weitgehend unbeschädigt. Zu einer Explosion kam es - entgegen ersten Erklärungen - wohl nicht.
Bei den Toten handelt es sich um den Zugführer und den Lastwagenfahrer. Die Leiche des Zugführers wurde erst Stunden nach dem Unglück aus den Trümmern geborgen.
Der Lkw-Beifahrer wurde nur leicht verletzt und wurde noch am frühen Morgen zum Hergang befragt. Die Polizei geht davon aus, dass von den etwa 40 Zugpassagieren niemand mehr unter den Trümmern liegt. Zuvor war ein Sprecher von etwa 50 Fahrgästen ausgegangen. Ein genauer Überblick war wegen der unübersichtlichen Lage zunächst schwierig.
Wie schnell der Zug unterwegs war, wusste die Polizei in der Nacht nicht. Züge könnten auf der Strecke aber bis zu 140 Kilometer pro Stunde fahren. "Warum der Lastwagen auf dem Bahnübergang stand, wissen wir nicht", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz am Freitagmorgen.
Die Bahnstrecke zwischen Freihung und Vilseck blieb am Freitagmorgen gesperrt. Die Bahn hat einen Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Wann mit der Bergung der Fahrzeuge begonnen werden könne, sei derzeit noch nicht absehbar, sagte der Polizeisprecher. Schon in der Nacht hatte ein Gutachter seine Arbeit an der Unglücksstelle aufgenommen.
UPDATE: Suche nach der Unfallursache