Freihung/Vilseck

Ein Zugunglück mit erschreckenden Parallelen zu 2001


Der 22. Juni 2001 in Gressenwöhr. Ein Bild der Zerstörung, das sich auf tragische Art und Weise am 5. November 2015 wiederholt hat - nur wenige Kilometer von Gressenwöhr entfernt in Freihungsand.

Der 22. Juni 2001 in Gressenwöhr. Ein Bild der Zerstörung, das sich auf tragische Art und Weise am 5. November 2015 wiederholt hat - nur wenige Kilometer von Gressenwöhr entfernt in Freihungsand.

Das Zugunglück von Freihung: Noch immer sind die schrecklichen Bilder vom Donnerstag allgegenwärtig. Dabei gibt es erschreckende Parallelen zum 22. Juni 2001.

Damals ereignete sich eine ähnliche Katastrophe an einem Bahnübergang - nur wenige Kilometer westlich der aktuellen Unfallstelle. Präziser: bei Gressenwöhr (Stadt Vilseck, Kreis Amberg-Sulzbach). Drei Menschen kamen ums Leben, 23 weitere wurden verletzt, als gegen 8.30 Uhr ein von Weiden nach Nürnberg fahrender Regionalzug in einen Truck der US-Armee krachte. Der Lokführer hatte die Gefahr damals noch erkannt und eine Schnellbremsung eingeleitet. Doch er hatte keine Chance. Wegen der kurzen Distanz von gerade einmal 140 Metern zum Bahnübergang und einer Geschwindigkeit von 160 km/h konnte er den Zug nicht mehr vor dem Truck zum Stehen bringen.

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Heute fühlt man sich mehr denn je wieder an diesen schrecklichen Unfall vom 22. Juni 2001 erinnert. Und nicht nur die tragischen Bilder gleichen dem Unglück vom 5. November 2015. Auf den Gleisen war jeweils ein Militärfahrzeug der US-Armee liegen geblieben. Aus unerklärlichen Gründen. In beiden Fällen gelang es den Lastwagenfahrern nicht mehr, den Bahnübergang rechtzeitig zu verlassen, als der Zug seitlich angerast kam. Sowohl die Lokführer als auch die Lastwagenfahrer waren sofort tot, als ihre Kabinen binnen Sekundenbruchteilen zerfetzt wurden. Bei beiden Unfällen handelte es sich jeweils um Neigetechnikzüge der Baureihe 612, die bei dem Unglück 2001 erst seit kurzem im Einsatz war.

Auch in den Sozialen Netzwerken werden durch den aktuellen Unfall noch einmal Erinnerungen an das Zugunglück von 2001 wach. "Wie bereits 2001 habe ich hier einen Kollegen verloren, mit dem ich gerne Kontakt hatte", schreibt ein Mann aus Oberfranken bei Facebook. Ein Nürnberger Kollege des Getöteten, schreibt: "Das hätte auch ich sein können - mein Zug, mein Bahnübergang." Am Unglückstag war er zur betreffenden Uhrzeit aber schon daheim.

Das schreckliche Zugunglück vom Donnerstag im oberpfälzischen Freihung ähnelt der Katastrophe vom 22. Juni 2001.

Das schreckliche Zugunglück vom Donnerstag im oberpfälzischen Freihung ähnelt der Katastrophe vom 22. Juni 2001.