München/Straubing

Betrugsermittlungen gegen Christine Haderthauer eingestellt


Die ehemalige Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU), aufgenommen am 12.11.2014 in München (Bayern), vor Beginn der Plenarsitzung im bayerischen Landtag.

Die ehemalige Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU), aufgenommen am 12.11.2014 in München (Bayern), vor Beginn der Plenarsitzung im bayerischen Landtag.

Von Katharina Binder

Die Betrugsermittlungen gegen die frühere Staatskanzleichefin Haderthauer sind eingestellt worden. Der Verdacht im Zusammenhang mit Modellautoverkäufen ist laut Staatsanwaltschaft ausgeräumt. Die Zukunft ihres Ehemanns ist dagegen noch ungewiss.

Die Betrugsermittlungen gegen die frühere Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) sind eingestellt worden. Der Verdacht im Zusammenhang mit Modellautoverkäufen sei ausgeräumt, bestätigte am Montag der Sprecher der Staatsanwaltschaft München II, Ken Heidenreich. Auch die Ermittlungen gegen den Ehemann der Politikerin, Hubert Haderthauer, wurden abgeschlossen. Ob gegen ihn Anklage erhoben wird, ist bisher nicht bekannt.

Christine Haderthauer werde wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Abgabenordnung über 2300 Euro für die Jahre 2007/08 einen "angemessenen Strafbefehl" akzeptieren, kündigte ihr Anwalt Walter Rubach an. Oberstaatsanwalt Heidenreich wollte sich dazu nicht äußern.

Christine und Hubert Haderthauer waren bis ins Jahr 2008 nacheinander Miteigentümer des Unternehmens "Sapor Modelltechnik", das teure Modellautos verkaufte, die von Straftätern in der Psychiatrie gebaut wurden. Wichtigster Konstrukteur war ein verurteilter Dreifachmörder.

Auslöser für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft war 2014 eine Anzeige des früheren Haderthauer-Geschäftspartners Roger Ponton, der den Haderthauers vorwarf, ihn beim Verkauf seines Anteils um mehrere 10.000 Euro geprellt zu haben. Geprüft wurde daraufhin, ob Einnahmen aus dem Modellauto-Verkauf nicht korrekt angegeben und versteuert wurden. Christine Haderthauer, die wegen der Affäre im September 2014 von ihrem Amt als Staatskanzleichefin zurücktreten musste, hat sämtliche Vorwürfe stets als falsch zurückgewiesen.