Kopfschmerzen
Gesundheitsserie Teil 2: Migräne und Hormone
16. Oktober 2015, 16:55 Uhr aktualisiert am 16. Oktober 2015, 16:55 Uhr
In Deutschland leiden etwa 13 Prozent der weiblichen Bevölkerung unter einer Migräne, sieben Prozent davon unter einer menstruell gebundenen Migräne. Letztere ist definiert als ein Migränekopfschmerz, der im Zeitraum von zwei Tagen vor der Blutung bis zwei Tage nach der Blutung auftritt und zwischen drei bis sieben Tagen anhalten kann. Oft kommt es zum Zeitpunkt des Eisprungs, also zwischen den Zyklen, zu einer leichteren Migräneattacke mit einer Dauer von einem bis drei Tagen.
Die menstruelle Migräne gehört zu den am schwersten zu behandelnden Migräneformen, wegen der langen Dauer, der Intensität und der Regelmäßigkeit des Auftretens. Natürlich gibt es auch Migräne-Patientinnen, die neben ihrer menstruellen Migräne auch noch Attacken zwischen den Zyklen aufweisen, genauso wie manche Patientinnen nie Migräneattacken bei der Menstruation haben.
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Bei regelmäßigem Auftreten im Sinne einer menstruellen Migräne empfiehlt sich das sogenannte "Durchnehmen" der Pille. Die menstruelle Migräne kommt dadurch zustande, dass zwei Tage vor Beginn der Blutung der Östrogenspiegel absinkt und es dadurch zu keiner Blutung kommt und der Östrogenspiegel konstant gehalten wird. Durch die fehlende Schwankung des Östrogenspiegels durch Einnahme der Pille kann in vielen Fällen die Migräneattacke vermieden werden. Die Pille sollte so lange durchgenommen werden, bis es zu einer Abbruchblutung kommt. Auf jeden Fall sollte diese Therapie mit dem zuständigen Gynäkologen besprochen werden.
Eine weitere Therapiemaßnahme besteht in der Einnahme von Naproxen - 500 Milligramm, morgens und abends eine Tablette nach der Mahlzeit -, beginnend zwei Tage vor Beginn der Blutung bis zum Ende der Blutung. Auch dadurch können Migräneattacken vermieden oder in Stärke und Intensität reduziert werden.
Was deutet weiterhin auf einen Zusammenhang der Migräne mit weiblichen Hormonen hin?
- Das erstmalige Auftreten der Migräne mit der ersten Periode und
- die mögliche Verschlechterung einer Migräne oder sogar das Auslösen der ersten Migräneattacke durch Einnahme der Pille und
- das erstmalige Auftreten einer Migräne in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft und eine Besserung in 60 bis 80 Prozent nach Ende des dritten Schwangerschaftsmonats. Zusammenfassend gehört die menstruelle Migräne zu den Migräneformen, die relativ gesehen am schwersten zu behandeln sind. Durch eine moderne Attackenbehandlung mit den sogenannten Triptanen kann aber die Attacke auf eine Dauer von ein bis zwei Stunden beschränkt werden.