Kriminalität

Nach Mord in Göppinger Shishabar: Täter weiter flüchtig


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Nach Schüssen in einer Bar in Göppingen ist ein Mann gestorben. Nach dem Verdächtigen wird weiter gefahndet.

Von dpa

Nach den tödlichen Schüssen in einer Shishabar in Göppingen ist der Täter weiter flüchtig. Dies sagte ein Polizeisprecher. Eine Gefahr für die Bevölkerung durch den Schützen schließt die Polizei bislang aus. Polizei und Staatsanwaltschaft kündigten eine Pressemitteilung zum Stand der Ermittlungen an. Bei den Opfern handelt es sich ersten Informationen zufolge aus Sicherheitskreisen um Syrer.

Die Schüsse sind wohl aus einer Maschinenpistole abgegeben worden. Dies teilten Sicherheitskreise der Deutschen Presse-Agentur mit. Zuvor hatten "Stuttgarter Nachrichten" und "Stuttgarter Zeitung" über die Art der Waffe berichtet.

In der Nacht zum Donnerstag wurde in der Bar geschossen: Ein 29-Jähriger wurde tödlich verletzt und starb kurz danach, wie die Polizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft mitteilte. Zwei weitere Männer wurden angeschossen und kamen lebensgefährlich verletzt in Krankenhäuser. Inzwischen seien sie außer Lebensgefahr, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Eine Sonderkommission namens "Kurz" wurde eingerichtet. "Kurz" sei die deutsche Übersetzung des ausländischen Namens der Bar, sagte ein Polizeisprecher.

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Die Polizei fahndet weiter nach dem Verdächtigen, der in einer Bar in Göppingen geschossen haben soll.

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In einer Bar in Göppingen wurde geschossen, die Fahndungen laufen auf Hochtouren.

Die Staatsanwaltschaft machte keine Angaben, ob den Ermittlern der Todesschütze namentlich bekannt sei oder nicht. Auch die Anzahl der abgegebenen Schüsse wurde nicht genannt. "Die gesicherten Spuren werden nun unter Hochdruck ausgewertet", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Ob es einen Zusammenhang zu den Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Banden im Großraum Stuttgart gibt, müsse geprüft werden. Bei der blutigen Fehde der rivalisierenden Gruppen wurde seit Sommer 2022 auf Menschen geschossen, auch eine Handgranate explodierte. In den vergangenen Monaten nahm die Zahl der Zwischenfälle aber deutlich ab.

Der Vorfall in Göppingen zeigt nach Auffassung der Deutschen Polizeigewerkschaft, "wie dramatisch sich die Sicherheitslage auch in Baden-Württemberg verändert". Landeschef Ralf Kusterer sagte in Stuttgart, der Fall, der fast einer Hinrichtung ähnele, strahle natürlich stark in die Öffentlichkeit aus. "Tatsache ist aber, dass wir immer mehr Tötungsdelikte und eine weitere Steigerung der Gewaltspirale haben."

Mit Blick auf die Auseinandersetzungen von Banden im Großraum Stuttgart und Göppingen warnte der Gewerkschafter davor, dass man eine Entwicklung wie in Skandinavien oder in anderen Ländern mit hoher Bandenkriminalität bekomme. "Die Lage ist ernst. Leider habe ich nicht den Eindruck, dass dies das Innenministerium und auch der Innenminister so drastisch vor Augen haben."

Der mutmaßliche Schütze soll schwarz gekleidet und etwa 18 bis 24 Jahre alt sein, er sei in Richtung Bahnhof geflüchtet. Mit einem Großaufgebot an Polizeikräften und einem Hubschrauber sei nach ihm nach der Tat gefahndet worden - vergeblich. Das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg ist bei den Ermittlungen eingebunden.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.