Bündnis 90/Die Grünen

Parteitag der Grünen: Hallitzky erneut zum Grünen-Landeschef gewählt


Eike Hallitzky ist für weitere zwei Jahre zum Grünen-Landesvorsitzenden gewählt worden.

Eike Hallitzky ist für weitere zwei Jahre zum Grünen-Landesvorsitzenden gewählt worden.

Von Jens Knüttel

Der Parteitag bestätigt den Niederbayern mit 90,7 Prozent der Stimmen. Es hagelt Scharfe Attacken auf die CSU.

Eike Hallitzky ist für weitere zwei Jahre zum Grünen-Landesvorsitzenden gewählt worden. Der Niederbayer wurde am Sonntag beim Parteitag in Schweinfurt mit 90,7 Prozent der Delegiertenstimmen im Amt bestätigt.

Als männlicher Part in der Doppelspitze neben der Landshuterin Sigi Hagl will Hallitzky den Grünen zu erfolgreichen Wahlkämpfen bei den Abstimmungen auf Bundesebene 2017 und in Bayern 2018 verhelfen. Dafür forderte er, die Wähler emotional und mit der nötigen "Penetranz" zu überzeugen. Sein Ratschlag für die eigene Partei: "Mehr Bauch als Kopf", Botschaften nicht zu trocken und faktenlastig präsentieren.

Geprägt war der Parteitag in Schweinfurt von Attacken auf die bayerische Staatsregierung. "Wir sind der zuversichtliche Gegenentwurf zur verängstigten und Angst schürenden CSU", betonte Hallitzky. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth warf der CSU vor, die AfD mit ihren Forderungen in der Flüchtlingspolitik teilweise sogar noch rechts zu überholen.

Auch Landeschefin Sigi Hagl stimmte in die Kritik ein: "Die Partei, die sich christlich nennt, hat das C im Namen schon lange verwirkt." In Bayern sei derzeit keinesfalls an schwarz-grün zu denken, betonte die Landtagsabgeordnete Claudia Stamm.

Beim Landesparteitag rüstete sich die Öko-Partei schon mal für die Auseinandersetzung mit Populisten bei den kommenden Wahlkämpfen. Stefan Wallner, Bundesgeschäftsführer der österreichischen Grünen, brachte Ratschläge aus jahrelanger politischer Praxis mit, um der "Verrohung der politischen Kultur" durch die Rechten entgegenzutreten.

Seine Empfehlung: Die mangelnde Kompetenz von AfD oder FPÖ in der Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik offenlegen. Wallner forderte in einer umjubelten Rede von den bayerischen Grünen, sich beherzt für eine "positivere Grundstimmung" in der Gesellschaft einzusetzen und mit den Mitteln des Rechtsstaates gegen Grenzüberschreitungen vorzugehen.