"Wir müssen noch schnell Schnee schippen." Ein Satz, der seine Gültigkeit verloren hat, als unsere Kinder ins Leben traten. Vor allem die Komponente "schnell".

Mit zwei Töchtern bedeutet die Exkursion in den winterlichen Hof eine Suche nach acht Handschuhen, fünf Mützen - die rosafarbene Kopfbedeckung geht ab einem gewissen Alter scheinbar nicht mehr - und diverse weitere Kleidungsstücke, die überall verteilt im Haus auf Heizkörpern und Wäscheständern hängen.

Bis die Kinder endlich adäquat angezogen sind, schwitzen die Eltern, weil sie natürlich ihre Klamotten gleich gefunden und sie sofort angezogen haben. Verschwitzt geht es also mit dem Hund im Schlepptau ins Freie. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Eltern häufiger krank sind, als vor der Geburt des Nachwuchses? Oder auch nicht. Man transpiriert ja auch beim Schneeschippen.

Familienmensch - die idowa-Familienkolumne gibt es auch zum Anhören:

Während also die Eltern versuchen, möglichst geordnete Bahnen mit der Schneeschaufel zu ziehen, fuhrwerken die Kinder mit ihren Mini-Schäufelchen dazwischen und verteilen mehr gefrorenes Nass, als die Eltern wegbekommen. Dazwischen rennt der Hund im Sechseck und bellt die Schaufeln an.

Eine Stunde später sind alle Familienmitglieder erschöpft, ein bisschen Schnee hat es auf die Wiese geschafft - der Rest wurde im Rahmen des Spielens mehr festgetreten als beseitigt - und der Hund hat irgendwo einen Apfel gefunden, den er nun in Ruhe verspeist. Im Vorgarten steht jetzt ein Schneemann.

Nachdem beim Betreten des Hauses das gesamte Vorhaus unter Eiswasser gesetzt ist, verteilt die Mutter die Kleidung zum Trocknen und der Vater heizt den Holzofen ein. Nun werden sich wieder alle gewahr, warum der Winter doch zu begeistern vermag. Mit einer Tasse voll heißer Schokolade vor dem Holzofen lässt es sich nämlich echt aushalten. Vor allem, weil die Kinder völlig erschlagen auf der Couch eingeschlafen sind.

Knisterndes Holzfeuer. Geht doch!