Am Unabhängigkeitstag

22 Tote bei russischem Beschuss auf Bahnhof


Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem polnischen Präsidenten Duda. Polens Präsident Duda ist zu einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Selenskyj nach Kiew gereist.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem polnischen Präsidenten Duda. Polens Präsident Duda ist zu einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Selenskyj nach Kiew gereist.

Von dpa

Durch russischen Beschuss auf einen Bahnhof in der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben an deren Nationalfeiertag 22 Menschen getötet worden.

Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtete am Mittwoch, dass etwa 50 Menschen auf dem Bahnhof von Tschaplyne im Gebiet Dnipropetrowsk verletzt worden seien. Nach ersten - noch nicht verifizierten - Bildern aus der Region wurde ein Personenzug getroffen. Zuerst war man von 15 Todesopfern ausgegangen.

"Rettungskräfte sind im Einsatz. Es kann leider sein, dass die Zahl der Toten noch steigt", berichtete Selenskyj in einer Videoschalte mit dem UN-Sicherheitsrat in New York. "So leben wir jeden Tag. So hat Russland sich auf diese Sitzung des UN-Sicherheitsrats vorbereitet."

Inzwischen ist die Zahl der Todesopfer nach offiziellen Angaben auf mindestens 22 gestiegen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Mittwochabend zum Ende des ukrainischen Nationalfeiertags in einer Videoansprache, fünf Tote seien aus einem Auto an den Bahngleisen geborgen worden.

"Tschaplyne ist heute unser Schmerz", sagte Selenskyj zum 31. Jahrestag der Unabhängigkeit seines Landes von der Sowjetunion. Die Ukraine werde die russischen Angreifer aber vertreiben. "Unsere Unabhängigkeit endet nicht und wird niemals enden. Der Präsident versicherte, es werde auch einen 32. Unabhängigkeitstag und einen 33. und alle folgenden geben. "Die Ukraine wird ewig bestehen."

An anderer Stelle des Gebiets Dnipropetrowsk im Zentrum des Landes kam am Mittwoch ein elfjähriges Kind durch russischen Beschuss ums Leben, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Im April waren durch einen russischen Raketentreffer auf den Bahnhofsvorplatz der Stadt Kramatorsk im Donbass 57 Menschen getötet worden.