Nach Austritt aus AfD
André Poggenburg gründet neue rechte Partei
11. Januar 2019, 7:06 Uhr aktualisiert am 11. Januar 2019, 8:03 Uhr
Der ehemalige AfD-Funktionär André Poggenburg will mit einer neuen Partei bei den Landtagswahlen in Thüringen antreten. Er und Mitstreiter gründeten die Partei "Aufbruch deutscher Patrioten - Mitteldeutschland".
Magdeburg - Erst der Ämterausschluss, dann der freiwillige Parteiaustritt: André Poggenburg verkündete am Donnerstag, dass er die AfD verlassen werde. Doch der Rechtsaußen hat offenbar bereits eine neue politische Heimat gefunden.
Wie die "Welt" berichtet", hat Poggenburg zusammen mit Mitstreitern die Partei "Aufbruch deutscher Patrioten - Mitteldeutschland" gegründet. Die Partei trete auch bei der Landtagswahl in diesem Jahr in Thüringen, Sachsen und Brandenburg an, heißt es in dem Bericht. Neben Poggenburg sitzen mit Egbert Ermer und Benjamin Przybylla zwei weitere ehemalige AfD-Politiker im Vorstand. Alle drei Politiker haben gute Verbindungen zur Pegida-Bewegung. In der Nacht postete Poggenbrug auf seiner Facebook-Seite bereits Fotos, die Namen und Logo der neuen Gruppierung zu zeigen scheinen.
Neue rechte Konkurrenz für die AfD?
Sollte die Partei tatsächlich zur Wahl zugelassen werden, könnte sie der AfD womöglich viele Wählerstimmen kosten, denn beim rechten Flügel der AfD war Poggenburg durchaus beliebt. Er selbst fiel immer wieder mit nationalistischen und völkischen Wortmeldungen auf. So twitterte er noch Silvester: "Den Mitbürgern unserer Volksgemeinschaft ein gesundes, friedliches und patriotisches 2019!". Der Begriff "Volksgemeinschaft" gilt als einer der zentralen Begriffe des Nationalsozialismus.
Die AfD hat sich seit Herbst vergangenen Jahres selber eine gemäßigtere Sprache auferlegt, um einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz zu entgehen. So sollen "extremistische Reizwörter" umgangen werden, ebenso wie pauschale Diffamierungen.
Für André Poggenburg gehörte auch das zu dem "unüberbrückbaren Ausmaß" an politischen Differenzen mit der Berliner Parteiführung.
Lesen Sie hier: Was steckt hinter dem Angriff auf den AfD-Politiker Magnitz?