Das bringt die Woche
Corona - Notre-Dame - KZ-Befreiung
13. April 2020, 8:00 Uhr aktualisiert am 13. April 2020, 8:00 Uhr
Gespannt und hoffnungsvoll erwarten viele Bürger in dieser Woche einen Corona-Exitplan Regierung für die Zeit nach Ostern. Am Dienstag tagt das Krisenkabinett, am Mittwoch stimmt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten ab. Nicht zu einer Staatskrise aber mindestens zu einem schweren Schock hat vor einem Jahr der Brand des Pariser Wahrzeichens Notre-Dame geführt. Etwas weiter zurückgeblickt, gibt es in dieser Woche einen weiteren Jahrestag: Vor 75 Jahren befreiten britische Truppen das Konzentrationslager Bergen-Belsen in Niedersachsen.
Was bringt die Woche von 13. April bis 19. April? Welche Termine in Politik, Wirtschaft und Vermischtem diese Woche wichtig sind, erfahren Sie in unserer Wochenvorschau der Politikredaktion.
Corona-Krise
Am Dienstag berät das Corona-Krisenkabinett in Berlin über das weitere Vorgehen. Auf einen schnellen Rückweg in die Normalität wird es aber vermutlich nicht hinauslaufen. Merkel sprach am Donnerstag von einem Hoffnungsschimmer - weitere Verschärfungen seien wohl nicht nötig, dennoch müsse die Lage jeden Tag neu bewertet werden. Per Videoschalte kommt Merkel am Mittwoch und Sonntag mit den Ministerpräsidenten zusammen. Dabei soll es um die Zukunft der Kontaktsperre und anderer Einschränkungen gehen, die Regelungen liegen rechtlich in der Hand der Bundesländer.
Lage in Österreich: Österreich war Deutschland mit den strikten Beschränkungen einen Schritt voraus. So ist es auch mit den schrittweisen Lockerungen. In Österreich sollen am Dienstag kleine Läden sowie Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen. Die Maßnahme gilt als erster Schritt beim Neustart des Geschäftslebens in der Corona-Krise. Ab Anfang Mai sollen sämtliche Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure wieder aufmachen. Voraussetzung ist aber immer, dass die Zahl der Neuinfektionen wie bisher unter Kontrolle bleibt.
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Brand von Notre-Dame
Heute ist die einst so prunkvolle Kathedrale in Paris eine Baustelle - umringt von Baugerüsten und Kränen. Daran wird sich so schnell nichts ändern - auch ein Jahr, nachdem das gotische Wahrzeichen der Stadt lichterloh in Flammen stand. Am Mittwoch jährt sich die Brandkatastrophe zum ersten Mal. Präsident Emmanuel Macron hatte angekündigt, dass das Pariser Wahrzeichen bis 2024 wieder aufgebaut werden soll. Schon anfangs gab es Zweifel am Versprechen des Präsidenten - jetzt umso mehr. Denn das Coronavirus verzögert die Arbeiten.
Wiederaufbau: Selbst ein Jahr nach dem verheerenden Feuer sind die Sicherungsarbeiten rund um das über 850 Jahre alte Gotik-Bauwerk noch immer nicht abgeschlossen. Knackpunkt ist das Gerüst, das auf dem Dach steht. "Das abzubauen, ohne dass das Gewölbe einstürzt, ist immer noch das Schwierigste", sagt die frühere Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner. Sie koordiniert die deutsche Hilfe beim Wiederaufbau. Vor dem Brand war das Baugerüst für Renovierungsarbeiten auf dem Dach aufgebaut worden. Bei dem Feuer ist es teilweise geschmolzen. Ein weiteres Problem, das sich daraus ergibt: Solange das Gerüst dort ist, kann man das Dach nicht schließen - heißt, es dringt Feuchtigkeit ein, wenn es regnet. Wann das nächste Mal eine Messe in Notre-Dame möglich sein wird und wie sehr Corona die Arbeiten weiter verzögern wird - all das ist im Moment unklar. Wie es weitergeht, vermag auch der Pariser Erzbischof Michel Aupetit nicht zu sagen: "Ich bin ein Erzbischof, kein Prophet."
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KZ-Befreiung
Am Mittwoch jährt sich die Befreiung des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen in Niedersachsen durch britische Truppen zum 75. Mal. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) legen am Sonntag einen Kranz auf dem Gefangenenfriedhof in Hörsten nieder. Die für Sonntag geplante Gedenkveranstaltung hat wegen der Coronavirus-Ausbreitung einen deutlich kleineren Rahmen als zunächst geplant. Ein einwöchiges Rahmenprogramm mit Überlebenden des Konzentrationslagers wurde abgesagt. Die ursprünglich geplante große Gedenkveranstaltung wurde auf den 18. April 2021 verschoben. Auf dem Gelände der Gedenkstätte Bergen-Belsen befindet sich auch das Grab von Anne Frank und ihrer Schwester Margot.
Anne Frank: Auch der Todestag von Anne Frank jährt sich zum 75. Mal. Wann genau die damals 15-Jährige starb, ist bis heute unklar - vermutlich aber im Februar 1945. Nur wenige Wochen vor der Befreiung durch die Briten. Heute ist die Jugendliche weltberühmt. Zu ihrem 13. Geburtstag bekam Anne Frank ein Tagebuch - und noch am selben Tag begann sie, es zu schreiben. Das Tagebuch der Anne Frank ist Zeugnis des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte. Heute gehört es zur Weltliteratur und wurde in mehr als 70 Sprachen übersetzt.
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Weitere Themen und Termine:
- Der Internationale Währungsfonds stellt am Dienstag in Washington eine neue Prognose zur Entwicklung der Weltwirtschaft vor. Der Fonds rechnet für dieses Jahr wegen der Corona-Krise mit einer Rezession.
- Chinas Zoll gibt am Dienstag in Peking die Außenhandelszahlen für März und das erste Quartal 2020 bekannt.
- In Detmold in NRW wird am Dienstag der Prozess um den sogenannten "Führerscheinkönig" fortgesetzt. Es wird auch entschieden, ob der 52-jährige Angeklagte noch verhandlungsfähig ist. Angeklagt sind Rolf H. und seine Ehefrau. Sie sollen tausendfach dabei geholfen haben, dass Autofahrer, die in Deutschland ihren Führerschein verloren haben, einen Ersatz im EU-Ausland wie England oder Tschechien bekommen.
- Die Frankfurter Flughafengesellschaft Fraport gibt an Mittwoch ihre Verkehrszahlen für März bekannt
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- Die Hauptversammlung der Airbus-Group findet am Donnerstag in Toulouse statt.
- Die Inflationsrate für März gibt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag bekannt.
- Einen runden Geburtstag feiert Königin Margarethe II. von Dänemark am Donnerstag. Die Königin wird 80 Jahre alt.
- Die Statistikbehörde Eurostat veröffentlicht am Donnerstag Zahlen zur Inflation für den März.
- Ebenfalls am Donnerstag meldet Chinas Statistikamt in Peking Daten zum Wirtschaftswachstum für den März und das erste Quartal 2020.
- Am Freitag beginnt der Prozess um einen Mord mit einem Samuraischwert. Angeklagt ist ein 30-Jähriger. Er soll seinen früheren Mitbewohner im Juli 2019 in einem Stuttgarter Stadtviertel erstochen haben.
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